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HILKE MAUNDER

Benefizkonzert mit Hermann van Veen im CCH

13. dez 1993

Mit Musik verabschiedete sich Hamburg von der Unicef-Patenschaft: Der niederländische Sänger und Entertainer Hermann van Veen gab vor 3000 Besuchern im ausverkauften Saal 1 des CCH ein Benefizkonzert für das Kinderhilfswerk der Vereinten Nationen. Van Veen engagiert sich seit mehr als 27 Jahren für Unicef.


Nach 70 Minuten Entertainment zwischen Betroffenheit und missionierendem Mitgefühl begrüßte Van Veen im Publikum einen alten Freund, der sich ebenfalls als „Botschafter des guten Willens“ für Unicef engagiert: Joachim Fuchsberger.

Während sich van Veen mit einem Scheck über 70 000 Mark an Unicef in die Pause verabschiedete, moderierten „Blacky“ und NDR-Kollege Wolfgang Knauer den offiziellen Teil: die Übergabe der Flagge, die von den American Football-Cheerleadern Bianca und Pat auf die Bühne gebracht wurde.
Als Schirmherr der Unicef-Patenschaft Hamburg 1993 reichte Henning Voscherau die blau-weiße Fahne, die die Wappen Kiels, Wiesbadens und Hamburgs trägt, an einen „Genossen“ weiter - an Saarbrückens Oberbürgermeister Hans-Joachim Hoffmann. Die Hauptstadt des Saarlands will sich 1994 mit Aktionen, die den Bürger ansprechen, für das Kinderhilfswerk engagieren.

Reinhard Schlagintweit, neuer Vorsitzender des Unicef-Komitees Deutschland, dankte Hamburgs Vereinen, Institutionen, Betrieben und Bürgern für das Engagement, das bislang 2,86 Millionen Mark für die notleidenden Kinder dieser Welt erbrachte. Bis zum Jahreswechsel, hofft Unicef-Be-auftragte Kristel Gießler, wird Hamburg das selbstgesteckte Ziel der Drei-Millionen-Mark-Grenze überschreiten.

Nach dem löminütigen Festakt kehrte Van Veen zur Bühne zurück. Begleitet von Eric van der Wurf am Piano und Leonhard Reinder an Saxophon und Klarinette verzauberte van Veen weitere zwei Stunden lang das Publikum mit einer Mischung aus plattem Blödsinn, genialer Musikalität, perfekten Persiflagen und makabrem Humor - als sterbender Opern-Star wie als Tennis-Profi.

Ob besinnlich oder sinnlich, Van Veen, für Blacky ein „total bescheuerter, genialer Künstler“, traf stets den Ton, der beim Publikum ankam. Erverabschiedete sich van Veen kurz vor Mitternacht mit dem Brel-Chanson „Voir un ami pleurer“.

Nach dem Konzert dankte Bürgermeister Voscherau mit einem Empfang den Prominenten, die sich für Unicef in diesem Jahr besonders engagiert hatten. Unter den Gästen waren Bürgerschaftspräsidentin Ute Pape und ihre Vorgängerin Elisabeth Kiausch, „Mutter-Beimer“-Darstellerin Marie-Luise Marjan, Intendant Friedrich Schütter, Landesfunkhausdirektor



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