Volksstimme
Cordula Bischoff

Herman van Veen begeisterte in der Magdeburger Stadthalle

Stimme und Texte , die Gänsehaut machen

12 okt 1994

Herman van Veen am Mittwoch in der fast ausverkauften Magdeburger Stadthalle. Das Konzert war vorbei, die x-te Zugabe verklungen, die meisten auf dem Weg zur Garderobe. Doch: 100 Leute holten den Holländer durch minutenlangen Beifall noch einmal auf die Bühne zurück. Die Zeiger der Uhr waren da bereits auf 23.30 Uhr vorgerückt, und es dauerte bis nach Mitternacht, bis der Holländer alle Autogrammwünsche erfüllt hatte.


Dieser Teil war so intim, so familiär, als ob er in einem kleinen Cafe stattfinden würde. Vor der Show sagte uns van Veen, er wisse nicht, wie lange sein Programm gehen würde. Das hänge vom Publikum ab - und das feierte den Entertainer mit Bravorufen, reagierte auf jeden Titel neu. „Der Auftritt diesmal war für mich noch ergreifender als 1993. Die Leute hören hier sehr konzentriert zu“, so sein Fazit.

Das Programm „Für wen sonst“ läßt sich schwer beschreiben. Es geht um Liebe, Tod, um Rechtsradikalismus und Zivilcourage oder den Mangel daran, um Angst - um den Alltag eben.

„Das waren meine Themen, und das werden sie bleiben“, so das Mulitalent der Volksstimme gegenüber. „Wenn ich über Liebe singe, singe ich über dich, auch über die Frau in der ersten Reihe und den Mann in der letzten. Ich singe über uns.“

Das alles tat er auf seine unverwechselbare Art, machte vielen Zuschauern mit seinen Texten und seiner Stimme eine Gänsehaut. Die einzelnen Titel verband er mit markigen Sprüchen wie „Magdeburg muß mal eine schöne Stadt gewesen sein“. Das kam an, der Saal bog sich vor Lachen.

Drei Jahre wird Herman van Veen jetzt nicht mehr auf Tour gehen. „Ich war zu lange von Holland weg“. Dann kommt er wieder und sicher auch nach Magdeburg.

Das Theater der Landeshauptstadt lud den holländischen Künstler zur Hauptprobe von „Der Disney-Killer“ ein.

Premiere ist am 8. Oktober um 19.30 Uhr im Campus Theater Magdeburg.



Cordula Bischoff