Klaus Schlupp schreef 19 november 2007 in het Aachener Abentblatt


Van Veens sensible Spiele mit dem Licht

Landgraaf. Eigentlich war er ja als Maler zur Euriade nach Landgraaf gekommen. Aber Herman van Veen ließ es sich nicht nehmen, das zu tun, wofür man ihn kennt: zu singen. Vor über 200 Zuhörern, die sich im kleinen Theater Landgraaf drängten, sang er neue Lieder seiner CD «de Nederlanders».

Kongenial begleitet wurde er von den Gitarristen Edith Lererkes und Rob Witte. Wie kaum ein anderer steht Herman van Veen im In- und Ausland für sein «kleines Königreich», er lebt, liebt und leidet an Holland. Er singt von der See, den Weiten der Heimat und den Tauben, die das Rembrandt-Denkmal in Amsterdam beschmuddeln. Und die Niederländer lieben ihn. Zu den Zuschauern gesellten sich jede Menge Medienvertreter.

Im Gespräch greift er die restriktive Asylpolitik seiner Heimat an. Die Niederlande seien von jeher ein Land gewesen, wo Verfolgte ein neues Zuhause gefunden haben. Dieses historische Bewusstsein fehle den Menschen.


Vom Vater inspiriert


Zur Malerei hat ihn der Tod des Vaters vor sieben Jahren gebracht. «Ich wurde das, was mein Vater hätte sein können», sagt er. Er hatte vom Vater eine Kiste mit persönlichem Krimskrams geerbt, unter anderem die Oranje-Schleife des niederländischen Widerstandskämpfers. Das brachte Herman van Veen dazu, sich stärker mit dessen Persönlichkeit auseinanderzusetzen. Der Vater war künstlerisch tätig, doch dann kamen Krieg, Widerstand und Kindersegen. Er brach das Studium ab und arbeitete als Drucker.

Die Bilder van Veens thematisieren das Licht. Der Autodidakt spielt in seinen abstrakten Werken mit dem Licht und dessen Wirkung auf den Betrachter. Ähnlich wie die Werke RenŽ Bölls sind van Veens Bilder Studien zu Licht und Farbe. Auf jedem Bild findet sich irgendwo eine Störung in Form eines Kleckses oder Striches, der den Fluss des Lichtes unterbricht. Seine Werkzeuge sind nicht der klassische Malerpinsel, es sind Messer, Holzstücke, alte Zeitungen, mit denen er die Farbe auf die Leinwand bringt.

Es sind Bilder gegen Entfremdung und Entzauberung. In seinen Lichtspielereien schaut er hinter die Entfremdung und lässt den Geist der guten Schöpfung sichtbar werden. Und es sind niederländische Bilder, in denen Wind und Licht des Flachlandes sichtbar werden. Stolz ist er, dass seine Bilder auch von Kunstkennern anerkannt werden, die ihn als Poeten und Sänger nicht kennen. Auch wenn er bescheiden sagt, dass er zwar male, aber kein «Maler» sei.

Van Veens kongeniale Partnerin Edith Leerkes ist am kommenden Samstag um 20 Uhr im Alten Kurhaus in Aachen mit Liedern von van Veen, Georges Bizet und ihr selbst zu hören. Van Veens Bilder hängen noch bis zum 23. Dezember in der Galerie Ipomal, Charles Frehenstraat 5, in Landgraaf, gegenüber vom Theater