WP Lokalnachrichten Westfalenpost schrieb am 04.06.2007...


WortKlang: Diven, Stars und große Künstler


Iserlohn.

Die Liedermacher vom Samstag in Aktion: "Klee"-Sängerin Suzie Kerstgens, Pohlmann und Lea Finn (v.l.) boten viel Abwechslung und kamen beim Publikum gut an. Fotos: Derian (rat) Milva, Julia Neigel, Klee und als Höhepunkt Herman van Veen - das WortKlang-Festival konnte mit großen Namen aufwarten. Und das an einem ungewöhnlichen Ort.
"Milva war die Diva des Abends, aber Julia Neigel war der Star", freute sich Kulturbüro-Leiter Johannes Josef Jostmann darüber, dass die großen Namen bei der WortKlang-Premiere derart gezogen haben und dass sich gerade Julia Neigel mit ihrem Comeback als Liedermacherin nur vom Klavier begleitet als derartiger Glückgriff erwiesen hatte. Auch Marcus Stein, einer von zwei Geschäftsführern der Procar-Gruppe und Gastgeber von WortKlang, war noch hellauf begeistert. Und das, obwohl auch er sich zu Beginn gar nicht recht vorstellen konnte, dass so etwas in einem Autohaus möglich wäre. Schon die Idee sei sehr umstritten gewesen.

Die Vorbehalte teilten offensichtlich auch viele der Künstler des WortKlang-Festivals. Pohlmann sagte, er habe große Bedenken gehabt, in einem Autohaus zu spielen, da die ersten Assoziationen bei einem solchen Konzertort immer Sterilität und Kälte seien. "Der Auftritt war aber super, und das Haus ist spitze."
Befürchtungen hinsichtlich des Sounds waren angebracht, denn einen ordentlichen Klang in eine solche Halle aus Glas zu zaubern, ist schon eine Herausforderung. Pohlmann, der mit seiner halbakustischen Band mit Cello den Opener am Samstag gab und nach bester Jack-Johnson-Manier eine sehr entspannte Stimmung unter den knapp 200 bis 300 Zuschauern verbreitete, hatte damit am wenigsten Probleme. Härter traf es da die Band "Klee", die als Top-Act des Abends gebucht war und mit ihrem kraftvollen Gitarren-Rock sehr lange am Sound feilen musste. Sängerin Suzie Kerstgens machte nach dem überlangen Soundcheck denn auch einen etwas angefressenen Eindruck.

Den verhältnismäßig schwachen Besuch vom Samstag hat Johannes Josef Jostmann als traurig empfunden. Gerade für eine Band wie "Klee" hatte er sich ein viel größeres überregionales Interesse gewünscht. Dennoch zieht er eine positive Bilanz der WortKlang-Premiere.
Zum Abschluss war am Sonntag der große niederländische Künstler Hermann van Veen auf der Bühne, und was der dort veranstaltete, passte in keine Schublade. Das Publikum stand Kopf, forderte mehrere Zugaben und lag dem großen Niederländer förmlich zu Füßen.
Ähnlich große Namen für die Zukunft, die das WortKlang-Festival in den nächsten Jahren bereichern sollen, schwirren Kulturbüro-Leiter Johannes Josef Jostmann bereits durch den Kopf. Genaues weiß man noch nicht. Auch der Spielort für die zweite Auflage steht noch nicht fest. Sicher ist aber, dass das Festival im nächsten Jahr weitergeführt wird.


04.06.2007