Reinhard Bimashofer schreef in het mei 2007 nummer van TheaterWal Wenen


Österreich-Premiere des neuen Programms im StadtTheater
Unter 4 Augen

Herman van Veen
Unter 4 Augen

Er hat in Stadien musiziert, in den großen Konzertsälen Europas und kehrt nun zurück zum auch für ihn idealen Maß. Weniger ist mehr. Für das Publikum, für das Erleben, für die Interaktion. Herman van Veen hat seine Lebenseindrücke stets in Lieder verpackt. Musizieren ist für ihn eine Art Liebeserklärung an die Schöpfung. Mit der Weltklasse-Gitarristin Edith Leerkes gastiert er ab 5. Juni 12 Abende lang im stadtTheater.

Herman van Veen hat wie viele andere den Trend erkannt. Im Kiemen, im reinen überschaubaren Rahmen tanzen die Glückshormone für alle zum Takt seiner Musik. Anita Ammersfeld mag vor mehr als zwei Jahren, als sie dieses Theater neu belebt hat, wohl nur im Traum an so ein Sensationsgastspiel gedacht haben. Träume werden wahr.
Ein in vier Sprachen musizierender Weltstar singt im stadtTheater seine Lieder auf Deutsch. "Ich hab ein zärtliches Gefühl" ist ein Lied, in dem Herman sein Zugehen auf die Mitmenschen beschreibt. "He, kleiner Fratz auf dem Kinderrad" eine Beobachtung des Kindseins. Wie überhaupt das Kind Herman sich den Kinderanliegen verschrieben hat. Mit einer Stiftung, seinem UNICEF-Engagement und vielen seiner Liedern. Kinder sind Zukunft und Herman van Veen tut alles in seiner Macht stehende, um diese Zukunft positiv zu beeinflussen.

Für sein soziales Engagement wurde er mit vielen internationalen Preisen ausgezeichnet, u.a. dem "Prix d'Humanite" und der "Worid Peace Flame". Am Utrechter Musikkonservatorium hat er, der Montessori-Schüler, Geige, Gesang und Musikpädagogik studiert. Die Begegnung mit seinem Format, seiner Herzlichkeit und Eleganz sind in jedem Fall Gründe für einen Pflichtbesuch bei den Abenden des 62jährigen Holländers. Mit dem Programm "Unter 4 Augen" entführt Herman van Veen sein Publikum von der ersten bis zur letzten Minute in seine melancholisch-heitere Welt. Traum und Wirklichkeit, Glück und Leid, Leben und Tod, Liebe und Hass nehmen hier ihre angestammten Plätze ein. Weil das Leben nun mal so ist und nicht anders. Eine Reise, ein Wechselbad der Gefühle mit einem Spannungsbo-gen, dem sich kein Zuschauer entziehen kann. Herman van Veen weiß allein mit seinen Texten, seiner Stimme, seiner Bühnenpräsenz und seinem Ausdruck zu überzeugen. Die Bilder, die er in seinen Liedern und mit dem reinen Herzen eines Kindes nachzeichnet, vertragen sich in ihren Aussagen so gar nicht mit technischem Schnickschnack. Stattdessen setzt van Veen auf die musikalische Vielseitigkeit seiner Musikerin Edith Leerkes an der Gitarre.



Reinhard Bimashofer