Thomas Mayer schreef 25 oktober 2005 in de Leipziger Volkszeitung het volgende interview
"Zwei Schnäpse -dann ist Schluss"
Herman van Veen zur Konzerttournee und seinem Engagement für Kinder
Dresden. Herman van Veen, nimmermüder singend-schauspielender Entertainer, ist wieder mal auf Tour, Halle, Dresden,
Rostock, kommenden Februar auch Leipzig. Ein Interview zwischen den Konzerten.
Frage: "Hut ab" heißt Ihr aktuelles Programm. Hut ab, Herman van Veen, könnte man auch sagen. Sie sind mittlerweile
60 und kein bisschen müde?
Herman van Veen: Überhaupt nicht. Freund Eric habe ich gerade ein Lied geschrieben: "Wir zählen die Jahre, wir zählen
die Falten, die Gläser zählen wir aber noch nicht."
Wirklich nicht?
Naja, schon, jetzt ist nach dem Konzert an der Bar nach zwei Schnäpsen Schluss. Sonst schmerzt mir am Morgen der Kopf.
Die Tournee zieht sich, weil Sie immer Pause machen. Warum?
Nach vier Tagen im Hotel will ich einfach heim, zu Garten, Tier, Familie.
In dieser Reihenfolge?
Schreiben Sie es, wie Sie wollen.
Wie reagiert das Publikum auf den älter gewordenen Star?
Großartig, jetzt in Dresden kam ich auch erst kurz vor 12 von der Bühne.
Solche Abende sind Geschenke für mich. Die jungen Leute von früher kommen nun mit ihren Kindern. Eine Tochter bat mich,
ihren Eltern, weil die im x-ten Jahr verheiratet sind, ein Lied zu spielen.
Welches?
"Ich liebe dich."
Was tut der Menschenfreund van Veen außer auf der Bühne zu stehen?
Mit meinen Stiftungen engagiere ich mich für die Rechte der Kinder. Nur
wenn wir ihnen die gewähren, hat diese Welt wirklich eine Zukunft.
Sie helfen wo konkret?
Das spannendste Projekt ist der Aufbau eines Jugendtheaters in Soweto in Südafrika. Ich war gerade dort,
nächsten September wird es eröffnet. Nördlich von Pretoria bauen wir zudem ein Gesundheitszentrum im Township
und richten für die Kinder einen speziellen Wildpark ein. Es ist wirklich unglaublich, doch 80 Prozent von ihnen
haben noch keinen Elefanten gesehen.
Wie weit ist der Bau des Mahnmals für das unbekannte Kind in der Nähe von Arnheim gediehen?
Von 24 Gigasteinen aus aller Welt sind elf schon da. Das Schönste ist, dass bei denen immer wieder Kuschelbären liegen.
Das alles ist Stoff für ein neues Buch?
Das sind die Geschichten, die ich immer mehr liebe. Ich schaue hinter den Baum, unter das Blatt, werde, je ich
älter ich bin, um so neugieriger.
Interviewe Thomas Mayer