hema schreef 13januari 2002 in Der Tagesspiegel
Familientreffen mit Herman
Nackt, wie 1999 im Theater des Westens, demonstrierte er diesmal nicht nach zig Zugaben, dass er wirklich sein Letztes gegeben habe. Lange dauerte der Abschied von Herman van Veen aber auch im Friedrichstadtpalast, wo der Poet, Sänger, Clown und Musiker am Freitagabend seiner Berliner Gemeinde vorstellte, "was ich dir singen wollte". Ein Familientreffen wurde der Abend im ausverkauften Haus (Restkarten für die Vorstellungen vom 15. bis 19. Januar unter der Rufnummer: 61101313). "Danke Herman", rief nach 23 Uhr einer zur Bühne hinunter, auf die ihn die Fans immer wieder herbeip-fiffen und -klatschten. Nach der endgültig letzten Zugabe des Ritters des Ordens von Oranje Nassau musste sich zur anschließenden Premierenfeier nicht Herman van Veen von dem dreistündigen Büh-nenmarathon erholen, sondern der Intendant des Friedrichstadtpalastes. Saßen Alexander Iljinski doch Besucherinnen aus Essen im Rücken, die "ihrem" Herman schon immer vor jedem Lied laut zujuchzten - das machen sie bei jedem Konzert des Niederländers in Deutschland.
"Ich muss mir keine Sorgen machen", ist sich der 56-Jährige seit 30 Jahren nicht nur des hiesigen Publikums sicher. SFB-Femseh-direktorin Barbara Groth juchzte damenhaft zwar nicht, glänzende Augen hatte sie aber auch - schon in Hamburg versäumte sie kein Konzert van Veens. Der war auch begeistert - von der Bühne, auf der er erstmals stand. Als "fantastisch" lobte er den Friedrichstadtpalast gegenüber dessen Freundeskreisvorsitzenden Eike von Op-peln und erinnerte sich auch an die Werner-Seelenbinder-Halle, den Palast der Republik und das BE, die er zu DDR-Zeiten füllte. "Weil ich Deutsch singe", stapelte Herman van Veen tief. hema