Julia Jaegler schreef 12 april 2002 in de Munchener Kurier
"Immer wieder wunderbar"
Premiere des neuen Programms von Hermann van Veen im Deutschen Theater
"Gut, es ist natürlich kein
Mozart. Aber was soll ich mich beschweren, als Mozart so alt war wie ich, war er schon 20 Jahre tot." Was der Liedermacher, Poet, Philosoph und Komödiant Her-man von Veen dem Publikum im Deutschen Theater bot, riss dieses zu nicht enden wollenden Standing Ovations hin. Mit dem Stück ,Das letzte Lied' versuchte der Künstler schließlich zur Heimfahrt zu bewegen.. Aber so gut hatte er das Publikum dann doch nicht im Griff: Es folgte Zugabe um Zugabe, Applaus um Applaus. Auf zwei Stunden Programm folgte eine Stunde Zugaben.
"Was ich dir singen wollte" ist van Veens neues Programm, mit dem er bis zum 14. April im Deutschen Theater gastiert. Und auch einige Fans wollten dem Holländer etwas singen: ein Loblied.
"Wenn man ihm so zu sieht, merkt man, dass es sich lohnt, auf der Bühne alt zu werden - es hält jung", fand Kollege Willy Astor. "Allein mit der Kraft der Worte und seiner Ausstrahlung entfacht er ein solches Feuerwerk", schwärmte der Comedian, den "eine halbe Generation Erfahrung" von van Veen trennt.
Schauspieler Tim Bergmann, Moderatorin und Autorin Amelie Fried und Schauspieler Peter Fricke entdeckten an diesem Abend eine Gemeinsamkeit:
Sie alle hatten van Veen schon 15 Jahre nicht mehr gesehen, obwohl alle große Bewunderer sind. Umso mehr begeisterte der unpre-tentiöse Entertainer erneut:
"Immer wieder wunderbar", kommentierte Bergmann. Und Fried, die vor 15 Jahren eine Tournee van Veens als Moderatorin begleitet hatte, fand ihn "nach wie vor so bezaubernd, wie ich ihn in Erinnerung hatte".
"Diese Weisheit gepaart mit dem Kindlichen, das er sich erhalten hat", fand Fricke am bewundernswertesten. Und so stand er dann auch nochmals mit allen anderen klatschend und pfei-
fend auf, darunter auch Moderatorin Eva Mahl, Schauspielerin Uta Mora und Jan Zaadhof. Generalkonsul der Niederlande, um van Veen zu einer letzten Zugabe zu bewegen,
Julia Jaegler