In der Welt am Sonntag schrieb man am 14.11.2005...
Herman van Veen: Die Lieder klingen voll Bravour, die Witze schreien nach Rasur
"Hut ab!" heißen die neue CD und das neue Programm des unermüdlichen, kindliche sechzig Jahre alten, liebenswerten, verschrobenen, niederländischen Musikanten, Musikers, Musikclowns, Liedermachers, Sängers und engagierten Pazifisten Herman van Veen.
Der traf seine eingeschworene Fangemeinde am Freitag beim ersten seiner diesjährigen Hamburger Konzerte in der Musikhalle gemeinsam mit einer unglaublich beeindruckenden Band (welch eine Gitarristin, was für ein Akkordeonist, so ein Pianist aber auch, die Geigerin alle Achtung, ein "wow" der Bodhran-Spielerin und Sängerin). Und Hut ab vor Herman van Veen.
Für seine melodisch und rhythmisch immer noch schöner werdenden Lieder und Kompositionen, für seine radikal-poetischen Texte gegen Kirchenmißbrauch, Kriegslust und Kindermord. Hut ab vor seiner fantastischen, anarchistisch-clownesken Bühnenpräsenz.
Gern auch würden wir mit einem letzten Hut ab schließen, für die komischen Moderationen. Aber während Herman Witze in One-Man-Sketche wandelte, quietschte die Bartaufwickelmaschine im Keller so verdammt laut, daß hier nun statt dessen eine andere imperativisch gar nicht besser mißzuverstehende Formulierung steht: "Bart ab!"
stg