AL schreef 8 oktober 2005 in Hanauer Anzeiger
Poet, Clown, Comicfigurenpapa
Herman van Veen (60) freut sich, wenn man ihn mit Charlie Chaplin vergleicht
Wer Herman van Veen fragt, wie er seinen Beruf bezeichnen würde, bekommt eine lange Liste zur Antwort: Van Veen
ist Unicef-Botschafter (seit 40 Jahren), Comicfigu-ren-Erfinder, Entertainer, Fußballspieler (als Verteidiger
gefürchtet, als Torschütze eine Null), Weltverbesserer, Geiger, Harlekin und Autor. Er betätigte sich als
Krankenhausbauer, Liedermacher; Musiklehrer, Publikumsverzauberer, Quatschmacher, Regisseur, Sänger,
Theaterschauspieler, Verleger, Pantomime und Poet. Er ist dieses JaHr 60 geworden: "Ich sehe, dass ich
älter werde, wenn ich mich rasiere oder morgens meine Socken anziehe. Aber der Mensch in mir ist ohne Alter.
" Aufgewachsen in einer Utrechter Arbeiterfamilie, studierte van Veen Geige, Gesang und Musikpädagogik. 1965
gab er sein Theaterdebüt mit "Hariekijn". 1979 erschien seine Musikfabel "Alfred Jo-docus Kwak", die in 20 Spra-
chen übersetzt wurde.
Er gründete vier Organisationen, die sich für die Rechte von Kindern einsetzen und ist
u. a. Träger des Bundesverdienstkreuzes für seine Verdienste um die deutsch-niederländischen Beziehungen.
Das nach eigenem Bekunden schönste Lob seiner Karriere bekam van Veen von dem irischen Schauspieler Cyril
Cusak. "Seit Charlie Chaplin", schrieb Cusack ihm nach einer Vorstellung, "habe ich so eine Figur nicht
mehr auf der Bühne gesehen."
Van Veen hat Chaplins selbstvergessene Körperbeherrschung, den fürs
Zuschauerauge unauffindbaren Perfektionismus und keine Hemmungen, sich auslachen zu lassen. Im 3 Sat-Zelt
präsentiert van Veen sein neues Programm "Hut ab!" (3 Sät, 21.15 Uhr): "Es ist eine Hommage an alles, wofür
ich den Hut abnehmen möchte. Vor allem vor meinen Eltern. Ich hatte grandiose Eltern, die ich sehr vermisse." AL