Britta Bingmann schrieb am 07.05.2005 in de WAZ ( AUS DEM WESTEN / MANTEL)




"Das ist bei uns wie eine Tageskarte im Restaurant"


Nach der Deutschlandpremiere traf WAZ-Redakteurin Britta Bingmann einen erschöpften, aber sehr aufgeräumten Herman van Veen zu einem kurzen Gespräch.

WAZ: Das neue Programm ist in den Niederlanden ja schon eine Weile gelaufen. Haben Sie es für Deutschland verändert?

van Veen: Sicher. Das Programm von heute war das, was wir heute spielen wollten. Morgen spielen wir etwas anderes. Und wer in drei Monaten kommt, wird wieder etwas anderes sehen. Wir tun hier was raus, nehmen da was rein. Das ist bei uns wie eine Tageskarte im Restaurant oder wie ein Tagebuch. Aber mit dem Land, in dem wir spielen, hat das nichts zu tun.

WAZ: Aber reagieren die Niederländer denn genau wie die Deutschen, lachen sie etwa an den selben Stellen?

van Veen: Welchen Holländer meinen Sie? Das kann man so nicht sagen. Rotterdam ist nicht Amsterdam, eine Unistadt nicht wie eine Hafenstadt. Und hier in Wuppertal war es bei meiner Papstszene überraschend still . . .

WAZ: Wo haben Sie denn Ihre meisten Fans?

van Veen: Ganz klar in den Niederlanden. Da kann ich in Amsterdam drei Monate am Stück jeden Abend spielen und der Saal ist ausverkauft. In Berlin etwa mache ich dagegen nur ein bis zwei Wochen.

WAZ: Sie singen viel von den Eltern, von ihren Kindern, vom Enkel. Aber privat hört man gar nichts mehr von ihrer Familie.

van Veen: Das ist auch gut und richtig so. Aber es ist ja bekannt: Ich habe vier Kinder. Meine Tochter ist Schauspielerin, sehr erfolgreich übrigens, ein Sohn arbeitet als Theatertechniker, einer studiert an der Theaterschule. Und einer ist in der Bank für die Auslandskonten zuständig. Nun - es macht ihm Freude. . .