In de WN van 4 juni 2005 stond
"Interesse für Belange der Kinder wecken"
Nordwalder gestalten Monument-Enthüllung in Münster mit
Nordwalde / Münster.
Lange haben sie sich vorbereitet. In gut einer Woche ist es endlich soweit: Im Allwetterzoo in Münster wird am 12. Juni (Sonntag) das "Denkmal für das unbekannte Kind" enthüllt. "Für Nordwalde ist das wichtig, weil es von Nordwaldern mitgestaltet wird", erläutert Bernd Beenen vom Kulturverein "Mach was". Der Kinderchor, der Jugendchor, der Erwachsenenchor und die Band des Vereins sind mit von der Partie. Rund 80 bis 90 Aktive aus Nordwalde werden sich auf den Weg nach Münster machen.
Um der Enthüllung des Denkmals den passenden musikalischen Rahmen zu geben, haben die Sänger aus Nordwalde nicht nur zwei Lieder einstudiert. Sie haben sie gleich selbst getextet und komponiert, besser gesagt:
Bernd Beenen, musikalischer Leiter bei "Mach was", hat dafür gesorgt, dass bei der Enthüllung zwei echte Premierensongs zu hören sein werden.
Nicht nur deshalb dürfte die Veranstaltung zu etwas ganz Besonderem werden, auch die Gäste sind keine Unbekannten. Neben bekannten Persönlichkeiten aus Politik, Verwaltung und Klerus hat auch Liedermacher Hermann van Veen sein Kommen ange-
kündigt. Er ist Gründer der "Stichting Roos", der "Stiftung Rose", die das Denkmal-Projekt angestoßen hatte. In Arnheim steht das Original, rund 20 weitere sind in aller Welt verstreut. Das deutsche Pendant wird schon bald in Münster stehen. Über eine Nordwalderin, die den niederländischen Star kennt, war der Kontakt zu den Musikern des Kulturvereins geknüpft worden.
Zwei Ereignisse, die auf den ersten Blick nichts mit einander zu tun haben, waren der Auslöser für Herman van Veen, die Stiftung zu gründen. "Irgendwann begegnete ich auf der Treppe eines Kranken
hauses in Manila einer Frau, die in ihren Armen ihr totes Kind trug. Kummer, schmerzlicher Kummer. Es fühlte sich an als ob es für diese Baby nichts gab und für diese Mutter ein schwarzes Loch," so van Veen. Zurück in den Niederlanden, sah er im Fernsehen ein Staatsoberhaupt Blumen auf das Grab des Unbekannten Soldaten legen. "Ich dachte: Wunderlich, es gibt wohl einen Ort für die Gefallenen in einem Krieg, aber nicht ein Fleckchen, an dem Menschen still stehen können, Blumen niederlegen im Gedenken an Kinder, die auch nicht hätten sterben sollen", ist auf der Internetseite des Sängers zu lesen. Also be-schloss er, ein Monument zu errichten. Später begegnete Herman van Veen Lisa, einem Mädchen mit Krebs, das nicht mehr lange zu leben hatte. "Ihre Geschichte machte besonders viel Eindruck auf mich. Nach ihrem Tod schickten ihre Eltern einen Ableger von dem Rosenstrauch, den sie auf ihr Grab gepflanzt hatten, Es sprach für sich: Das Monument soll aus einer Rose bestehen."
"Hermann van Veen setzt seine Bekanntheit ein, um ein Interesse für die Belange von Kindern zu wecken und zu erhalten", erläutert Bernd Beenen. Das Denkmal, das um
12 Uhr enthüllt wird, solle Anlaufstelle für alle werden, die einen Ort suchen, um eines ungeborenen, verstorbenen, vernachlässigten oder auf andere Art benachteiligten Kindes gedenken zu können.
Bei der Vorbereitung der Veranstaltung sei eine hohe
Betroffenheit bei den Kindern zu spüren gewesen.
Fast alle hätten Steine mit dem Namen eines Kindes, an das sie gerade dachten, beschriftet. Diese sollen - wie in Zukunft viele andere - bei der Enthüllung des Denkmals dort abgelegt werden.