WESTFALENPOST

Musikalische Verbeugung vor den großen Kollegen

Hermann van Veen mit neuem Programm auf Tournee

29. Januar 1993

Hagen. (PA) Auf einer Konzertbühne steht eine Musikbox. „Darin wohnen die Toten“, flüstert Herman van Veen - derzeit auf ausgedehnter Deutschlandtournee - und von Ehrfurcht ergriffen nennt er leise ihre Namen: „(ohn Lennon, Jaques Brel, Freddy Mercury.“ Herman van Veen, der holländische Liedermacher, Clown, Poet und Geschichtenerzähler, der die chaplinesken Posen liebt, verbeugt sich mit seinem neuen Album „You take my breath away“ vor diesen verstorbenen Musikern - auch vor einigen noch lebenden Künstlern, die er schätzt und singt, auf seine Weise interpretiert, auch einige ihrer Lieder.


Etwa Leonard Cohens „Suzanne“ und „Voir Un Ami Pleurer“ von Brel, die seit längerem zum Konzertrepertoire des Niederländers zählen, oder „Your Song“ von Elton John und Bernie Taupin, Pink Floyds „Paranoid Eyes“, „Old and wise“ von Alan Parsons Projekt, Komposition von Stevie Wonder, Lennon/ McCartney, Eric Clapton. Was diese Lieder eint, ist, daß sie sich als Elegien definieren lassen, und diese melancholische Grundstimmung bleibt in van Veens Interpretationen stets erhalten.

Was seine Versionen auszeichnet, ist das Instrumentarium, die musikalische Umsetzung mit Oboe, Akkordeon, Klarinette, Violine. Durch diese kammermusikalischen Arrangements verwischt van Veen die ohnehin obsoleten Grenzen zwischen E- und U-Musik.