Delmenhorster Kreisblatt er |
Herman van Veen | 16 dez 1988 |
er Bremen. Während den meisten seiner Kolleginnen und Kollegen nicht mehr viel Neues einfällt, während es um viele Liedermacher sehr ruhig geworden ist, hat er noch immer viel zu sagen. Die Rede ist von Herman van Veen, dem immer wieder faszinierenden Tausendsassa aus den Niederlanden. Im Rahmen seiner äußerst umfangreichen Tournee durch die Bundesrepublik, die am 2. Oktober in Koblenz begann und die am 13. Mai (!) in Freiburg endet, macht Herman van Veen vom 5. bis zum 8. Januar in der Bremer Glocke Station. Da uns das sogenannte „Schubladendenken“ sehr zu eigen ist, bemüht man sich hierzulande verstärkt, den vielseitigen Künstler einzuordnen. Van Veen ist ein Sänger und Songwriter. Er teilt sich als Tänzer und Pantomime mit. Er schreibt nicht nur herausragende Songs, sondern auch schöne Gedichte. Er entwirft Stücke für Kinder und Filme für Erwachsene. Er fungiert als ehrenamtlicher UNICEF-Bot-schafter und Leiter eines Verlages. Die Liste ließe sich fortsetzen. Über van Veen, den man einfach nicht in eine Schublade stecken kann, äußerte sich der große Georges Moustaki einmal sehr treffend. Moustaki schrieb:
Herman van Veen nahm 40 Langspielplatten in niederländisch auf, 30 in deutsch, eine in französisch und zwei in englisch, davon eine als Live-Auf- nahme seines Debüts am Broadway (Dezember 1982). Als Komponist machte er sich auch mit Ballett- und Filmmusiken einen Namen. Er spielte nicht nur in einer großen Anzahl von Filmen mit, sondern er inszenierte auch zwei Spielfilme: „Uit elkaar“ und „Die Clowns“. Ferner realisierte er viele kurze Fernseh-serien für Kinder. Er wurde mit zahlreichen Preisen aus den Bereichen der Musik, der Schallplatten und des Theaters ausgezeichnet, von denen der „Louis Davids Ring“ für ihn die größte Bedeutung besitzt. Es ist Tradition in Holland, daß der Ring von einem Theatertalent an das andere weitergereicht wird. Herman van Veen erhielt den Ring 1976 von Wim Kan, „dem großen alten Mann des holländischen Theaters“. er |