Esslinger Zeitung


Herman van Veens Signale

16 feb 1984

MüNCHEN (e) - Im September '82 erschien das bislang letzte Studioalbum ("Solange der Vorrat reicht") von Herman van Veen. Eine verhältnismäßig lange Wartezeit für die große Anhängerschar des holländischen Multitalents. Das Warten auf neue Kompositionen, und Texte dieses Poeten, Musikers und Entertainers hat nun ein Ende: "Signale" ist der Titel des neuen Albums mit zehn neuen Songs in bester Van-Veen- Tradition.


Tradition nicht im Sinne von althergebracht und im alten Fahrwasser segelnd, sondern in dem Sinne, daß Herman van Veen auch auf seinem neuen Werk auf seine vielen Talente zurückgreift. Um es auf wenige Schlagworte zu reduzieren, sind das: textliches Engagement, ungewöUm es auf wenige Schlagworte zu reduzieren, sind das: textliches Engagement, ungewöhnliches Einfühlungsvermögen und künstlerische Perfektion.

Kein anderer Songschreiber und Interpret kann es sich derzeit erlauben, ein Lied wie "Signale" - eine Anklage gegen südamerikanische Menschenrechtsverletzer - neben ein Liebeslied wie "Mietvertrag" zu stellen: der Vorwurf der Konzeptlosigkeit wäre vorprogrammiert.

Nicht so bei van Veen - seine Synthese aus Anklage, Gefühl und Humor ist einzigartig und jederzeit harmonisch Seine musikalische Bandbreite steht dem in nichts nach: Herman var Veen singt die gefühlvolle Ballade so überzeugend wie einen Song im ak tuellen Reggae- oder Disco-Sound.
Morgen abend, 17. 2., ist van Veen in der Stuttgarter Liederhalle zu hören.

Ein Zusatzkonzert, denn für heute abend sind keine Karten mehr erhältlich.