Hamburger Abendblatt
kim

Herman van Veen zwischen Wirklichkeit und Traum

14 nov 1984

"Ein Mann, der mit beiden Beinen fest in den Wolken steht ... schrieb "Die Zeit" über Herman van Veen, den Sänger mit den meerblauen Kinderaugen. Zehn Abende lang wiederholt er jetzt den bombastischen Erfolg vom Februar.


Damals konnten zehn Konzerte die Massen nicht fassen, die den Grenzgänger zwischen Wirklichkeit und Träumereien erleben wollten. Jetzt zaubert er wieder. Mit betörender Mimik, zärtlichem Gesang und urkomischen Texten - seit gestern bis zum 17. November und vom 20. bis zum 24. November um 20 Uhr im CCH. Karten gibt es an den Vorverkaufsstellen und an der Abendkasse.
Etwa 30 000 Zuschauer wird Herman van Veen nach dem letzten der insgesamt 20 Konzerte dieses Jahres in seinen Bann gezogen haben.

Damit bricht der Niederländer den hanseatischen Rekord: Harry Belafonte lockte 20 000 Zuschauer in sechs Konzerte.

"Signale" heißt van Veens welt- und generationswelt erfolgreiches Programm. Manchmal bleibt das Lachen im Halse stecken, wenn sich die Burlesken als allzu wahr erweisen. Manchmal fließen Tränen. Seine Traumwelt ist zum Weinen schön - Humor, der nicht den Umweg über komplizierte Gedanken sucht, sondern direkt zu Herzen geht.

"Humor ist - mit einer Träne im Auge dem Leben beizupflichten", schrieb die Schriftstellerin Friedl Beutelrock.
Herman van Veen hat davon einen unerschöpflichen Vorrat. Wenn er vom lakritzkauenden "kleinen Fratz auf dem Kinderrad" singt, schmeckt man förmlich den herben Geschmack der Süßigkeit auf der Zunge.



kim