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MAIN-POST Max Schmidt |
Alte Bekannte im neuen Kleid und Appelle zur Wachsamkeit | 11 nov 1988 |
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Herman van Veen ist wieder unterwegs. „Bis hierher und weiter“ heißt sein neues Programm, mit dem er seit sechs Wochen den deutschsprachigen Raum durchquert. Ausschnitte daraus waren am 12. Oktober zu später Stunde auf dem ARD-Kanal zu sehen. Live ist der brillante holländische Entertainer am 18. und 19. November auch wieder in Würzburg zu Gast. Gut vier Jahre nach seinem begeisternden Gastspiel in der Lengfelder Kümachtalhalle wird er an den beiden Abenden im Congress Centrum (Beginn jeweils 20 Uhr) sicherlich an diesen grandiosen Erfolg anknüpfen. Darauf deutet das positive Echo auf van Veens bisherige Auftritte zwischen Viersen und Kassel hin. Das signalisiert das zur Tournee erschienene neue Doppelalbum - „Bis hierher und weiter“ ist auch sein Titel. „Bis hierher und weiter“ - ein Motto typisch Herman van Veen, dieses vor Ideen übersprudelnden Multitalents, das seit zwei Jahrzehnten mehr und mehr die Konzertsäle füllt, das sich nie auf den so reichlich errungenen Lorbeeren ausruht, das stets nach vorne strebt. Das neue Album enthält zwar viele vertraute, vom Publikum schon lange geliebte Lieder und Chansons, „Ich hab’ ein zärtliches Gefühl“ und „Kleiner Fratz“ etwa oder „Stilles Glück“. Manche alte Bekannte haben indessen ein neues Kleid bekommen, wurden neu arrangiert oder neu eingesungen. Das gilt vor allem für einige Nummern der „Anne“-LP. Der Titelsong wurde übrigens von Haindling-Boß Hans-Jür-en Büchner komponiert. Und von uchner stammt auch eine der Van-Veen-Novitäten: „Volksmund“ ist ein kritisches Lied-,über den Einfluß des Radios und des elektronischen Fortschritts auf das alltägliche Leben von heute. Zwischen viel Nostalgie und Zärtlichkeit setzt van Veen aber auch hier seine knallharten Appelle zu mehr Wachsamkeit gegen die Bedrohungen dieser Welt, zumeist von der LP „Signale“ übernommen: gegen Diskriminierung jeglicher Art, gegen die atomare Gefahr,, gegen die Gleichgültigkeit. „Bis hierher und weiter“ - eine Botschaft dieses hellwachen Harlekins, dessen Späße soviel Spaß und dessen Gedanken so nachdenklich machen. Max Schmidt |