WESTDEUTSCHE ALLGEMEINE
ANGELA GAREIS

Ein kleiner Held aus Groß-Wasserland

11. Oktober 1991

Alfred Jodokus Kwak kwakt wieder für eine bessere Welt. Die kleine Ente aus der Zeichentrickserie von Herman van Veen eroberte im vergangenen Jahr die Herzen der Zuschauer im Sturm. Längst ist Kwak dem Bildschirm entwatschelt und posiert auf Postern, Pullovern und Aufklebern. Demnächst aber auch wieder im Fernsehen: Die „beliebteste Kinderserie 1990“, die in diesem Jahr die Goldene Kamera erhielt, wird jetzt wiederholt: montags, dienstags, mittwochs um 13.45 Uhr. Zum Auftakt zeigt das ZDF am Sonntag um 13.30 Uhr zwei Folgen hintereinander.


„Sensationell“ nennt Markus Schächter, Leiter der Redaktion Kinder und Jugend beim ZDF, Kwaks Eitischaltquoten im vergangenen Jahr: Durchschnittlich neun Prozent der Haushalte sahen zu, andere Kindersendungen erreichen im Schnitt fünf bis sechs Prozent.

Sensationell auch das Echo auf den Helden aus Groß-Wasserland: Schulen in den neuen Bundesländern hätten angefragt, ob sie sich in „Alfred-J.-Kwak-Schule“ umbenennen dürften, erzählt Schächter. So lustig das klingt, so abwegig ist das gar nicht. Schließlich will die Ente des niederländischen Sängers und Entertainers van Veen vor allem humanistische Werte wie Toleranz, Hilfsbereitschaft oder Verständnis vermitteln. Mit der engagierten Ente als Leitfigur warben im Frühjahr auch die Veranstalter einer großen Aktion in Bochum für mehr Sicherheit der Kinder im Straßenverkehr.

Als voller Erfolg erwies sich zudem der Handel mit Kwal-Artikeln - das sogenannte Merchandising. „Einige der Folgen für die zweite Staffel, die voraussichtlich im Herbst 1992 gezeigt wird, konnte durch diese Einnahmen finanziert werden“, so Markus Schächter. Die Gewinne kommen auch armen Kindern dieser Welt zugute: Kwaks „Vater“ Herman van Veen unterstützt mit einem Teil der Einnahmen Unicef und finanziert sein Sri-Lanka-Pro-jekt für Kinder in den Entwicklungsländern.


Ganz im Sinne von Alfred Jodokus Kwak.



ANGELA GAREIS