Chemnitzer Morgenpost
hap

van Veen läßt 1800 Chemnitzer träumen

11. Marz 1993

Chemnitz - Ein Mann, ein Hut, ein Regenschirm und ein zärtliches Gefühl für über 1800 Chemnitzer: Herman van Veen (47) sang gestern in der Stadthalle seine schönsten Lieder. „Ich mache ein stilles Konzert“, sagte er vorher und stimmte seine Gitarre. Für viele seiner Fans war es ein Wiedersehen nach über fünf Jahren.


„Ich habe Karl-Marx-Stadt gesucht und mich dabei verfahren“, scherzte er mit den ersten Chemnitzern, die er traf. „Gut, daß das Karl-Marx-Gesicht noch steht.“ Dann lauschten alle seiner neuen Geschichte vom Grand Hotel Deutschland.

Der Holländer hat sein Domizil in Chemnitz gleich nebenan im Hotel Mercure-Kongreß aufgeschlagen. Doch das wird er heute kaum von Innen sehen. Herman van Veen ist neugierig auf das Erzgebirge, wenn’s die Zeit erlaubt, sieht er sich heute noch die Augustusburg an.

Techniker Robbie Munik (39) begleitet Herman van Veen schon seit vielen Jahren: „Er ist auf jede Stadt neugierig, hat immer viele Verabredungen.“ Kurz vor dem Konzert schaute van Veen einen dicken Stapel Post durch.

Morgen abend gibt’s dann das zweite Konzei Das ist bei ihm so üblich. Zwei bis vier Konzerten, dann drei Tage Pause zu Hause bei seiner Fan: lie in Amsterdam.


Ronny Neumann (20), Student:
„Meine Freundin Katja wollte unbedingt mit mir Herman van Veen live hören. Ich renne seit Tagen nach zwei Karten rum - keine Chance. Vielleicht haben wir Glück und kommen doch noch rein. Ansonsten begnügen wir uns mit unseren CD’s von Herman.“

Angela Kraft (27), Lehrerin:
„Wenn Herman van Veen singt, bekomme ich Gänsehaut. Seine Musik ist so tiefsinnig. Seit drei Jahren schwärme ich für ihn, aber ich höre ihn nur zu besonderen Anlässen und wenn ich ganz allein bin, meine Kinder zu Bett sind.“

Jens Bühring (21), arbeitslos:
„Ich bin zur Zeit ziemlich weit unten, keine Aussicht auf Arbeit, da kommt mir Herman van Veen wie gerufen. Seine Lieder geben mir Kraft. Die kann ich gut gebrauchen. Deshalb bin ich riipmnitz gefahren Jens Bühring (21), arbeitslos: „Ich bin zur Zeit ziemlich weit unten, keine Aussicht auf Arbeit, da kommt mir Herman van Veen wie gerufen. Seine Lieder geben mir Kraft. Die kann ich gut gebrauchen. Deshalb bin ich von Plauen nach Chemnitz gefahren. Und morgen ist dann ein neuer Tag. “

Sabine Weber (21):
„Ich habe nicht mal ein Lieblingslied von Herman van Veen - ich mag sie alle unwahrscheinlich gern. Heute Abend lass ich mich uberraschen. Mir gefallt dass er die großen und kleine Dingen des Lebens so einfach Beschreiben kann. Jeder versteht, was er meint."



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