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Julia Schröder

TV-Tagebuch

Enten-Trip

10. September 1990

Keine „Ente” — ab 13. Oktober tummelt sich das putzige Federvieh an jedem Samstag gleich auf beiden öffentlich-rechtlichen Kanälen: Mittags sucht im ZDF die minderjährige niederländische Landente „Alfred Jodocus Kwak” ihren Platz in einer komplizierten Welt, abends strapaziert „Graf Duckula”, ebenfalls eine eher jugendliche Figur aus britischer Feder, den Sinn für Humor der ARD-Zuschauer.


Letzterer hatte bereits am vergangenen Wochenende seinen Einstand — ein „vegetarischer Vampir” in Entengestalt, der mit reichlich wirren Abenteuern und hemmungslos kalauernden Dialogen das „Neues aus Entenhausen”-gewohnte Publikum zunächst arg verstören dürfte. Am eindrücklichsten bleibt in Erinnerung, welche Geräusche etwa Ilja Richter und Jochen Busse, die den nicht eben fantasievoll gezeichneten Trickfiguren ihre Stimme leihen, zu produzieren imstande sind.

Eher etwas für ruhebedürftige Temperamente bietet Alfred J. Kwak. .Alfred” nach Alfred Biolek, wie Herman van Veen, der die Ideen lieferte, erläuterte. Bevor die 26teilige Serie startet, wurde ihre Entstehung den zukünftigen Zuschauern vorgestellt. Die Beispiele aus der fertigen Produktion, gezeichnet übrigens nach Entwürfen des Düsseldorfer Harald Siepermann, machten Appetit auf das Schwimmvögelchen mit sympatischem holländischen Akzent.

"Preisfrage: Welche Ente schmückt sich hier mit mehr fremden Federn aus Entenhausen? Wie wird eine Ente zum Fernsehstar? ZDF Graf Duckula, ARD/WWF



Julia Schröder