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Heute präsentiert das ZDF den Erpel Alfred Jodokus Kwak (16.30 Uhr)

Alle Macht den Comic-Enten

8. september 1990

Die Klassiker des Comic-Genre verkaufen sich millionenfach. Angeführt wird die Bestseller-Liste von Micky-Maus (500 Millionen verkaufte Hefte in Deutschland seit 1951) und den Galliern Asterix und Obelix. Auch auf den Fernsehschirmen tummeln sich die lustigen Comic-Figuren - von Donald Duck bis Nick Knatterton. Jetzt bringt das ZDF eine ganz neue Comic-Figur auf die Bildschirme: Den Erpel Alfred Jodokus Kwak.


Die niedliche Ente, eine Idee des Holländischen Unterhaltungskünstlers Herman van Veen, soll ab 13. Oktober in 26 Folgen über den deutschen Bildschirm watscheln. Die Sendung „Wie wird eine Ente zum Fernsehstar?“ (16.30 Uhr, ZDF) stellt heute den tierischen Gerechtigkeitsfanatiker Kwak vor.

„Alfred Jodokus Kwak ist die erste Comic-Ente mit einem politischen Anspruch. Sie deckt Umweltskandale und Ausbeutung von Menschen auf“, erzählt Hans-Peter Steinbrugger von der ZDF-Abteilung Kinder und Jugend. Geboren wurde der neue Comic-Star des ZDF 1973, als Herman van Veen in seiner Eigenschaft als Unicef-Botschafter ein Wasserbau-Projekt in Äthiopien unterstützte und die Abenteuer des Erpels in Kinderbuchform herausbrachte. „Es ist der allegorische Gegensatz zwischen dem Wassertier, das in Holland im Überfluß schwimmt, und der Dürre in Afrika“, erläutert Hans-Peter Steinbrugger die Anfangsbotschaft des aufgeklärten Federviehs.

Die beiden deutschen Zeichner Harald Sieper-mann und Hans Bacher haben Alfred Kwak nun in Film-Form gebracht. Beide haben dem Walt Disney-Kassenschlager „Falsches Spiel mit Roger Rabbit“ auf die Sprünge geholfen. Die Deutsch-Rocker Heinz-Rudolf Kunze und Ulla Meinecke liehen mehreren Zeichentrick-Figuren der Serie ihre Sing-Stimmen.

Das aufmüpfige Federvieh und seine Kumpane haben es also in sich. „Alfred Jodokus Kwak ist eigentlich ein Anarchist. Dardurch hebt er sich z.B. von seinem konventionellen Artgenossen Donald Duck ab“, erklärt Hans-Peter Steinbrugger.
Doch egal, ob es sich um den goldtalerscheffelnden Dagobert Duck handelt, um die Kämpfer gegen das ewig Böse wie „Superman“ und „Batman“ oder um den Anarcho „Kwak“ eins haben sie alle gemeinsam: ihr Marktwert steigt beständig.

Comic-Figuren in Heftform, als Originalzeichnungen oder als Filmvorlage aus den weltberühmten Dis-ney-Studios erzielen derzeit Höchstpreis auf dem Samm-lermarkt.Viele Sammler sind bereit, tausende von Mark für Micky-Maus, Batman oder Prinz Eisenherz in Heft-Form auszugeben.



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