A.Z. Tagblatt für Österreich Wien

„Ich bin ein optimistischer Realist“
Van Veen setzt seine Signale


Der Musik-Clown und Pantomime live in Wien und Salzburg

6 mrt 1984

Er mag’s ganz und gar nicht, wenn man versucht, ihm ein Mascherl umzuhängen: Clown, Pantomime, Liedermacher, Harlekin ... „Unterhalter vielleicht, diese Bezeichnung lasse ich noch gelten", sagt Hermann Van Veen über sich selbst, „am ehesten aber bin ich ein realistischer Optimist, und das versuche ich auszudrükken, mit allen Mitteln eben, die mir zur Verfügung stehen.“


Was ihm zur Verfügung steht an Humor, Melancholie, manchmal geradezu kindlich anmutender Weisheit, das hat dem Holländer von Grönland bis Portugal ein anhängliches Stammpublikum geschaffen. Sein letztes Konzert in Wien im Oktober des Vorjahres war innerhalb einer Woche restlos ausverkauft.
Deshalb hat sich Van Veen, der seit fast 20 Jahren Show bestreitet jetzt zu einer umfassenden Österreich-Tournee entschlossen.

Morgen ist er in der Salzburger Sporthalle zu hören, am 9. März im Wiener Konzerthaus. Wie im Vorjahr wird der Neununddrei-ßigjährige wieder sein Programm „Signale" bringen, das in Holland zur besten Kabarettsendung gekürt wurde. Van Veens Fans wissen allerdings, daß trotzdem, je nach Stimmung des Künstlers und Reaktion des Publikums, jeder Abend anders ausfallen kann.

Hermann Van Veen, keiner Religion oder philosophischen Ausrichtung ausschließlich zugetan, glaubt an die guten Seiten in jedem einzelnen, wie Verständnis, Toleranz und Hilfsbereitschaft.

Gegen Heuchelei, Lieblosigkeit und Protzertum ist er allergisch.