HEIKE EICKHOFF
Munsterlandische Volkszeitung
Das Publikum geht vom ersten Ton an 29 november 2009

Mit zwei jungen Geigerinnen, einer virtuosen Gitarristin (Edith Leerkes) und dem unverwüstlichen Erik van de Wurff am Klavier zaubert van Veen Song auf Song auf die Bühne. An der Rückwand lehnt indes bequem ein Kon­trabass. Der hat eine große Klappe in der Rückwand, und in ihm steckt van Veens eigene Geige. Klar, dass er es mit großer Geste zelebriert, wie er das kleinste Streichinstrument aus dem Bauch des größeren hervorzaubert. Oft spielt van Veen diese Violine, lässt den Bogen gekonnt über die Saiten fliegen und kann sich das eine oder andere Solo nicht verkneifen.

Neben Witz und Klamauk hat van Veen, wie stets, eine große Prise Nachdenkliches ins Programm gepackt. Über die Situation des Miteinanders der Menschen in Köln- Ehrenfeld und über die schwindende Toleranz in seiner Heimat redet und singt er. Dazwischen erklingen Lieder wie „Kyrie Eleison“ und „Anne“, sentimental bis gefühlvoll, moderiert mit Geschichten von seinen Kindern und Enkelkindern.

Egal, was er gerade tut: van Veen überrascht immer. Er trommelt auf Stabspielen, bis die Funken fliegen (ein kleines Tischfeuerwerk macht das möglich), auf dem Korpus des Kontrabasses und der Tastatur des Flügels herum, macht gern den genialen Musikclown.


Das Publikum geht vom ersten Ton an mit und lässt ihn erst nach mehreren Zugaben von der Bühne.