Lippische Landes Zeitung	Lauter leere Stühle für einen Neubeginn Herman van Veen und Ensemble stellen ihr Musiktheater "Op een dag in september" vor	11 aug 2009
	Detmold (blu). Im sonst so edel möblierten Kommunikationsszentrum der Sparkasse stehen bunt zusammengewürfelte Stühle, viele von ihnen sichtlich älteren Datums. "Die Stühle spielen eine wichtige Rolle im Bühnenbild", sagt Herman van Veen. "Sie stehen für das Chaos, das nun vorüber ist. Das Stück beginnt nach einem Krieg. Eine Renaissance, ein Neubeginn." Herman van Veen, seine künstlerische Partnerin Edith Leerkes und viele Mitglieder des Ensembles, das am 22. August das Musiktheater "Op een dag in september" auf der Waldbühne am Hermann zur Uraufführung bringt, stellten das Stück gestern öffentlich vor. Das heißt, allzu viel mochte der niederländische Künstler gar nicht preisgeben. "Geheimnisse soll man nicht verraten", sagte er. Und erzählte dann doch ein bisschen. In "Op een dag in september" macht sich das Mädchen Anna mit drei Freunden, einer Landkarte und drei Rätseln auf den Weg. Sie will ihren Vater finden, der im Krieg verschollen ist. Und sie macht sich auf die Suche nach der Wahrheit und reist dabei mit ihren Mitspielern durch ganz Europa. Im Zentrum des Stücks steht der Hermann - allerdings nicht als Denkmal für einen Kriegshelden, sondern als Zufluchtsort und Symbol für den Frieden. Ein Stück für die ganze Familie "Das Musiktheater ist zu Recht das große Finale auf der Waldbühne - nicht nur zeitlich, sondern auch inhaltlich", sagte Andreas Kasper, Vorsteher des Landesverbandes, der neben Kreis Lippe und Stadt Detmold einer der Kooperationspartner der Lippe Tourismus & Marketing AG ist, die das Internationale Kulturprogramm zum Varusjahr auf die Beine stellt. Der Hermann als Friedenssymbol: "Kinder verstehen das. Sie sehen Dinge häufig ganz anders als Erwachsene. Sie wissen zum Beispiel, dass man mit einem Schwert auch Kuchen schneiden kann", sagt der Detmolder Bürgermeister Rainer Heller. Stimmt, bestätigt Herman van Veen: "Op een dag in september" sei ein Stück zum Lächeln, eines für die ganze Familie. Und mit seiner internationalen Ausprägung - Darsteller aus acht Nationen vermitteln die Friedensbotschaft - sei das Musiktheater bestens geeignet, auch weit über Lippes Grenzen hinaus Interesse zu finden, so Landrat Friedel Heuwinkel. Und dann gewährt Herman van Veen doch noch einen akustischen Vorgeschmack: Das Ensemble stimmt eines der Lieder an, das seine Uraufführung noch nicht erlebt hat: "Guten Morgen". Ein Neubeginn.