Herman van Veen
SH am Sonntag
Die Sonne
8 jan 2009

Man will weitermachen.
Daran glauben.

Nicht aufgeben.
Nicht eingehen, zusammenschrumpeln wie ein alter Mann, der auf sein Ende wartet.

Nicht ertrinken
im endlosen Alkoholkonsum,
oder umkommen
vor lauter Arbeit.

Ein Tsunami an Briefen, Faxen,
Mails.
Das Elend der Welt bewältigen.
Gute Waffen haben.,
In meinem Fall: Geigen.
Rechten Wegen folgen, ohhe Vorbehalt.

Nicht mit dem Tod kokettieren, das Bild ist jämmerlich,
Ja, es ist schwer.
Neid hält Ausschau.
Mass schlummert.
Zombies bauen Barrikaden.
Besessenheit, die wie Lava aus dem Schmerz brodelt, die blind macht.

Die Manisch-Depressiven, die einen erträumten Gott beschuldigen. .
Ein Bischoff behauptet,
dass so viele Juden nicht vergast worden seien.

Ein Papst gewährt ihm Ehre. Ein Priester betet.

Bankiers zahlen sich ungeachtet der Rezession unverschämt hohe Bonusse aus.

Da ist kein Christus,
der die Wechsler,.
aus den Tempeln hinausjagt.

Im gelobten Land trachtet man sich schon einige tausend Jahre noch immer nach dem Le- ben.

ln Afrika herrscht Angst. Und hier; Fabriken schließen, Menschen suchen zu Millio- nen Arbeit.

Ein Schwarzer Präsident pre- digt Hoffnung,
Die Menschenwelt kann Jeden Au- genblick zerbrechen.

Es schneit.
Gut für die Augen.
Die Tage liegen weiß,
würde ein alter Kamerad sagen.

Es wird Unfälle geben auf Wegen und Straßen. Autos, Züge, Jumbo-Jets, Fahrräder, Menschen zögern.

Unter dem Schnee wartet der Frühling, Einewiedergeburt.
Krokusse werden durch den harten, kahlen Boden erbarmungslos zärtlich ihren Kopf strecken.
Ob du willst oder nicht.
Die Sonne wird scheinen, für den, der es sieht.



Herman van Veen (63) ist niederländischer Musiker, Entertainer und Unicef-Botschafter.
Seine Sonntags-Gedanken schreibt er exklusiv für Schleswig-Holstein am Sonntag.