In der schwäbischen Zeitung online stand am 04.11.2007...


Kindermuseum in Duisburg sucht neue Heimat


Duisburg (dpa) Das Interesse der Kleinen ist groß, doch das Debattieren der Großen sorgt weiter für eine ungewisse Zukunft: Zwei Monate vor seinem vierten Geburtstag hat das Duisburger Kindermuseum "Atlantis" an diesem Wochenende zum vorläufig letzten Mal geöffnet.

"Atlantis" macht dem neuen "Legoland Discovery Centre" Platz. Geht "Atlantis" nun unter? "Wir gehen nur in den Winterschlaf", beruhigt Hans Ulrich Schmerer, Chef des "Atlantis"- Betreibers Europa Museum gAG.
Noch in dieser Woche soll ein Alternativstandort präsentiert werden. Schmerer dringt auf eine möglichst schnelle Entscheidung. "Das sind wir auch unseren rund 70 Mitarbeitern schuldig." Die etwa 30 Exponate der interaktiven Mitmach-Ausstellung darunter der Wasserwirbel, der Lastkahn oder die Ballwurfmaschine - werden in der Winterpause gewartet, saniert und vorerst zwischengelagert. Im Frühjahr 2008 will das Museum an einem neuen und größeren Standort seine Wiedereröffnung feiern.

In Duisburg möchte der "Atlantis"-Betreiber gern bleiben. Vor allem aus Platzgründen habe man das bisherige Haus freiwillig abgetreten. Denn für die naturwissenschaftlichen Experimentierlabors - "CleverLab" genannt fehlten zuletzt die räumlichen Kapazitäten. Die Nachfrage sei aber so groß, dass täglich zehn statt bisher zwei Schulklassen die sechs Labors als außerschulischen Lernort nutzen könnten. In einem neuen, rund 3500 Quadratmeter großen Museum sollen 30 Labors Platz finden. Außerdem soll mit den Herman-van-Veen-Studios zusammengearbeitet und neue Ausstellungsteile mit der Comicfigur Alfred Jodocus Kwak hinzugefügt werden, sofern der niederländische Musiker van Veen zustimmt.

750 000 meist kleine Besucher zählte das Kindermuseum seit seiner Eröffnung im Januar 2004. Trotz des großen Zuspruchs drohte "Atlantis" bereits im Dezember 2005 das Aus: Mit 150 000 Euro standen die Museumsmacher damals im Minus. Dank eines neuen Konzepts und einer neuen Organisationsstruktur überlebte die Einrichtung jedoch. Nun hoffen alle auf eine gesicherte Zukunft in einem neuen zu Hause.