Helmut Klein schreef 2 juni 2007 in Die Aktuelle


Zwei Ritter für Afrikas schönstes Lächeln


Südafrika darf nicht sterben. Das sagt Hugo Tempelman, der stille Held in dieser Folge unserer Serie. Und einer, den wir sonst wegen seiner leisen Töne schätzen, unterstützt ihn dabei: Herman van Veen, Hollands singender Poet und Tempelmans bester Freund.
In keinem anderen Land wütet Aids wie in Südafrika. Mehr als sechs Millionen Menschen haben sich bereits mit dem HIV-Virus infiziert, und die Zahl steigt weiter: 900 Männer, Frauen und Kinder sterben jeden Tag, fast doppelt so viele infizieren sich täglich neu.
"Das muss nicht sein", meint der holländische Arzt Dr. Hugo Tempelman, 47. Er behauptet:
"Mit Aids kann man genauso überleben wie mit Diabetes." Den Beweis dafür trat er vor fünf Jahren mit einer Aids-Klinik an, die er 150 Kilometer südöstlich von Johannesburg baute und zusammen mit seiner Frau Lieschen leitet: das Ndlovu Medical Center.
"Hier entscheidet sich, ob Südafrika noch eine Zukunft hat", glaubt sein Freund Herman van Veen, "hier und in weiteren Aids-Kliniken, die geplant sind. Denn nur. wenn Hugos Methode sich durchsetzt, gibt es eine Hoffnung für das Land."
Mangelnde Aulklärung, falsche Heilungsmethoden, Bürokratie und schlechte medizinische Infrastruktur hätten dem Virus seinen tödlichen Siegeszug in Afrika ermöglicht, erzählt uns Hugo Tempelman: "Offiziell redet hier keiner über Aids. Das Thema ist tabu, stigmatisiert. Und wer sich infiziert, wird verstoßen, für den gibt es keine Hilfe, für den werden staatliche Krankenhäuser zu Wartehallen des Todes. Unsere Arbeit ist deshalb neben medizinischer Behandlung auch die Aufklärung der Bevölkerung über Aids. Das tun wir zum Beispiel mit Theaterstücken, in denen das Thema behandelt wir Da engagiert sich Herman va Veen ganz toll, schreibt Text schreibt Lieder. In Soveto, de Geburtsort von Nelson Mandel hat er vor kurzem den ersten Spatenstich für ein richtiges Theater gemacht."

Da wird bald vielleicht auch Lettie hinfahren können, um sich ein Musical über ihre Krankheit anzusehen. Sie wird allein und ohne fremde Hilfe reisen können. Lettie ist 26 und HIV-infiziert.Vor zwei Jahren haben Hugo Tempel-man und Herman van Veen sie aus einem staatlichen Krankenhaus in die Aids-Klinik geholt.
"Da wog sie nur noch 27 Kilo", erinnert Herman van Veen sich erschüttert, "sie war nur noch Haut und Knochen, mehr tot als lebendig. Heute wiegt sie wieder 75 Kilo und lernt gehen. Dank Hugos Methode."
Dessen Methode könnte ein Beispiel im Kampf gegen Aids für die ganze Welt werden. So wie Diabetes zu einer Krankheit wurde, mit der man lange und relativ normal leben kann.
Hugo Tempelman erklärt es so: "Für die Betroffenen ist Aids wie Krieg in ihrem Innern. Die HIV-Viren sind der Feind, und ihr
Immunsystem ist die Armee, die sie schützen soll. Ein Sieg gegen den Feind ist aussichtslos, weil er immer stärker, das Immunsystem aber immer schwächer wird. Medikamente, um den Feind zu besiegen, gibt es nicht. Aber es gibt Medikamente, um die Viren einzudämmen,damit sich das Immunsystem wieder erholen kann."
"Also eine Art Waffenstillstand?"
"Ja,und wenn dieserWaffenstill-stand täglich erneuert wird - und zwar ein Leben lang, das müssen unsere Patienten begreifen lernen - dann bleibt das Immunsystem stabil, wehrt Krankheiten ab, an denen man mit Aids sonst stirbt."

So wie bei Lettie, die mit 24 Jahren nur noch 27 Kilo wog. Heute, mitgesunden 75 Kilo, trägt sie stolz ein T-Shirt, auf dem steht: "Think positiv about HIV positiv".
Neulich, bei VOX, lief im Femsehen ein Film über Hugo Tempelman und seine Arbeit, in dem auch Lettie zu sehen war. Ein ergreifender Beitrag, den KARSTADTQUELLE finanziert hat. damit Tausende weiterer Letties, Ja vielleicht sogar Millionen, gerettet werden können. Ithemba Afrika - Hoffnung Afrika - hieß der Film, unserem stillen Helden dient er jetzt als Aulklärungsfilm für Schulen und Kliniken.
Und Aurklärung ist dringend nötig - solange dem Volk als Heilmittel gegen Aids immer noch Knoblauch und Olivenöl empfohlen werden. Und zwar von der Gesundheitsministerin des Landes... Helmut Klein


So konnen Sie helfen:

Knapp 1000 Euro pro Jahr - so viel kosten die Medikamente, die ein aidskranker Patient benötigt, um ein normales Leben zu führen.
Wer helfen möchte, kann unter de Stichwort TEMPELMANSTIFTUNG Spenden einzahln bei Deutsche Bank Berlin
Konto-Nr 900174406
BLZ 100 700 24