... schrieb am 30.11.2005 in den Aachener Nachrichten online - Nordkreis




" Troubadour" van Veen im Kreuzverhör


Eurode. Ein wenig unruhig rutschen einige der jungen Leute auf ihren Stühlen herum, ein Hauch von Nervosität liegt auf den erwartungsvollen Gesichtern. Hier ein ablenkendes Gespräch, da ein kurzes Auflachen, aber immer wieder wandern die Blicke der Schüler im Alter von 16 bis 18 Jahren in Richtung Eingangstüre. Sie erwarten Herman van Veen und Sabine Christiansen.

45 Jugendliche von neun verschiedenen Schulen aus Deutschland, Belgien und den Niederlanden sind an diesem Nachmittag auf Burg Rode zusammen gekommen - fünf von ihnen haben gar den weiten Weg aus der Steiermark auf sich genommen, um der Einladung der Stichting Euriade zu folgen. Im Vorfeld der Verleihung der Martin-Buber-Plakette ist es inzwischen guter Brauch, dass Schüler Gelegenheit erhalten, mit dem Preisträger ins Gespräch zu kommen.

Doch noch müssen sich die Jugendlichen gedulden; der enge Terminplan hält die beiden Prominenten länger auf, als geplant. Zeit auch für Herzogenraths Ersten Beigeordneten Christoph von den Driesch noch einmal durchzuatmen. Er soll als Moderator durch die Diskussionsrunde führen, möchte sich aber lieber weit gehend zurück halten: "Wenn es beim Gesprächsfluss hapert, werde ich etwas nachhelfen. Ich hoffe aber, dass ich eher überflüssig sein werde", schmunzelt er. Die Jugendlichen sollten schließlich in erster Linie zu Wort kommen können.

Einige Minuten später ist es für ihn Zeit, seinen Pflichten nachzukommen, denn endlich betreten Herman van Veen und Sabine Christiansen unter dem Applaus der Schüler den Raum. Kaum Platz genommen, wird der Preisträger in ein heiter-munteres Kreuzverhör genommen. Die Schüler haben viele Fragen - und van Veen erfreulich viel zu antworten. "Ich bin ein Unterhalter, ein reisender Sänger, wie ein Troubadour aus dem Mittelalter", entgegnet der Niederländer auf die Frage, wie er sich selbst bezeichnen würde.