Andreas Kurtz schreef op 30 oktober 2003 in de Berliner Zeitung

Ente Alfred in Nöten

Jeder andere Künstler müsste in Depressionen verfallen, wenn immer am Ende seiner Programme aus dem Publikum der Ruf "Fratz!" käme. Beim singenden Poeten Herman van Veen ist das anders, denn er soll nicht etwa beleidigt, sondern ermuntert werden, eben jenes Lied zu spielen. Den Dezember wird van Veen dieses Jahr komplett in Berlin verbringen. Im Theater am Kurfürstendamm erzählt und singt er dann ein neues Abenteuer der Ente Alfred Jodocus Kwak. Die ist seine Schöpfung und hat in den vergangenen Jahrzehnten den Sprung von der Bühne auf den Bildschirm geschafft. Was dieser kleine Trickfilmheld erlebt, hat immer eine Moral. In Zeiten laserwaffenschwingender Trickfilmmonster wirkt das wohltuend altmodisch. Für van Veen gehört die Lehre aus einer Geschichte zwingend dazu: "Ich bin schließlich ein Clown."

Am Anfang von "Lachen verboten" hat Alfred ein Problem. Weil das Toilettenpapier alle ist, greift er zu einer Zeitung und liest darin, dass in Congobonga das Lachen verboten ist. Also macht Alfred sich auf den Weg nach Afrika, um den Menschen dort das Lachen zurückzubringen.

Für van Veen ist es kein Problem, den Dezember in einem Hotelzimmer zu verbringen. "Weihnachten hat bei uns in Holland nicht eine so große Bedeutung wie hier." Während seines Gastspiels wird es ein Jubiläum geben. "Ende Dezember habe ich meine 100. Vorstellung in Berlin." In 30 Jahren und elf Theatern.

BERLINER ZEITUNG/CHRISTIAN SCHULZ
Herman van Veen wird den Dezember in Berlin verbringen und abends auf der Bühne eine Geschichte mit Moral erzählen.