Ingrid Feilmayr schreef 27 mei 2002 in het Neues Volksblatt

Welturaufführung von Hermann van Veens "Für Elise" im Brucknerhaus

Wo man singt, da lass' Dich ruhig nieder...



Vorgestern erlebte Hermann van Veens symphonisches Märchen "Für Elise" seine Welturaufführung im Linzer Brucknerhaus. Gemeinsam mit dem Brucknerorchester gestaltete der holländische Musiker, Sänger, Entertainer, Komiker unter der musikalischen Leitung seines langjährigen Wegbegleiters Erik van der Wurff einen berührenden Abend, der auch kritische Besucher überzeugte.


Der König von Wasserland will nicht mehr einschlafen, weil er Angst vor bösen Träumen hat. Ursache: grausame Eindrücke aus der Tagesschau. Sein Volk ist in Sorge und owill ihm hellen, außer Bruder Otto, der gern selbst König wäre. Wasserland ist ein Volk von Musikanten, der Reihe nach kommen alle und wollen ihre geliebtes Staatsoberhaupt in S den Schlaf spielen - mit klassischer Musik bekannter Komponisten wie Mozart. Beethoven, Smetana. Mahler, Wagner, Bach. Berlioz und vielen Eigen-kompositionen des Teams van der Wurff/van Veen. Es gelingt ihnen erst, als das Kind Elise die erlösende Idee hat, dass sie nur mit gemeinsamer Harmonie Erfolg haben können. Ende gut, alles gut.

Wie gesagt, auch kritische Besucher wurden überzeugt - allerdings war der Saal voll von eingefleischten Hermann van Veen-Fans, einige sogar von weither angereist, um den Abend mitzuerleben. Zwei Stunden voller Poesie, Romantik und Illusion, wie einfach die Welt funktionieren könnte, wenn alle ..miteinander und nicht gegeneinander spielen". Das ist die Botschaft, die klar und aussagekräftig von der Bühne herüberkommt.

Aber so stimmkräftig sich der vielseitige Holländer in den verschiedensten Rollen auch zeigte (er gab den Erzähler und König, parodierte witzig Tenö-re und Sopranistinnen, führte selbst mit der Violine durch das Stück) - ohne Edith Leer-kes Gitarrenspiel hätte man weitaus weniger mitgenommen von diesem Abend. Die klassisch ausgebildete Gitarristin ist eine Meisterin ihres Instruments und beherrscht es perfekt, mit leisesten Nuancen Stimmung zu erzeugen und einzufangen. Süß und offensichtlich die 15-jährige sehr begabt: Juliette von Kalmthout, die Elise darstellte.

Das begeisterte Publikum erzwang mit Standing Ovations eine Reihe von Zugaben und war nur enttäuscht von der Kürze des Abends, der nicht einmal zwei Stunden dauerte.