hrb schreef 25 september 1982 in de Rheinische Post

VAN VEENS FILM-DEBUT
"Ich lieb dich noch"



Herman van Veen, Clown, Liedermacher und Sänger aus Holland, hat vor einiger Zeit diesen kleinen, sehr privaten, aber auch beachtlichen Debüt-Spielfilm gedreht. Er kommt nun in einer deutschen Fassung auch in unsere Kinos.

In Anlehnung an eigene Erlebnisse, Probleme, Träume und Ängste - wie van Veen sagt - hat er die Geschichte des Showstars Vincent angelegt, dessen Ehe kaputtgeht, der sich zwischen privater und beruflicher Krise herumschlägt. Das ist nun nicht zu einem dramaturgisch klaren Kinoflim verarbeitet - das Ganze wirkt im Gegenteil sehr spontan, emotional und im besten Sinne naiv. Stimmungen, Gefühle scheinen die gesamte Arbeit bestimmt zu haben. Da springt die Emotion von tief-traurig zu heiter-gelöst, bald schwerblütig düster, dann wiederum ist sie spielerisch locker. Seine Gedanken über das Leben, die Liebe, über Tragik und Glück läßt van Veen, der auch Regie führte, geruhsam dahingleiten.

Die episodenhaft angelegten Fetzen einer Geschichte werden von Songs unterbrochen. Man darf nicht mit hohen Erwartungen an die Geschichte herangehen, darf auch keinen Liederabend erwarten: der Film aber ist trotz der musikalischen Auflockerungen trocken doch nie spröde. Er ist bisweilen hart, aber nicht quälend.



hrb
Rheinische Post, 25 september 1982


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