Isabella Galuschka schrieb am 24.09.2001 in der Westfalenpost

Charmanter Schelm und virtuoser Geiger

Hermann van Veen begeistert Stadthallen-Publikum



Hagen .
Er ist sehr charmant. Und das weiß er auch. Und schelmisch - damit spielt er. Und er hat viel zu erzählen und viel zu besingen: Hermann van Veen. Am Samstag gastierte der Künstler in der Stadthalle.
Seine Themen sind Liebe, Jugend, Tod - das Leben. An sich nichts Ungewöhnliches. Doch die Art und Weise, mit der Hermann van Veen sie verarbeitet, ist es schon. Es sind fröhliche Geschichten, die er zu berichten hat. Nachdenkliche, traurige, sinnliche - aber immer sind sie wahr. Er sieht die Wahrheit, greift sie auf und verleiht ihr Konturen - durch seine Worte, seine Melodien, seine Lieder.
In seinem neuen Programm "Was ich dir singen wollte" rückt der Musiker, Komödiant, Autor und Weltbürger van Veen die Musik noch stärker in den Vordergrund. Denn "die Wahrheit ist viel besser zu begreifen, wenn sie klingt", so heißt es in einem seiner Lieder. Onkel Franz, ein Rabbi, Fräulein Lisa, Gudrun oder Hanna sind Helden seiner Anekdoten. Und natürlich er selbst. Denn am faszinierendsten ist van Veen immer noch, wenn er am Schreibtisch sitzt - von einer kleinen Lampe schwach angeleuchtet - und von seiner Kindheit erzählt. Von seinem Vater, mit dem er ins Badehaus gehen durfte. Vom Verliebt sein und seinen Eltern. In diesen Momenten gibt der 56-jährige seine Persönlichkeit preis und lässt das Publikum, das fasziniert an seinen Lippen hängt, an seinem Leben teilhaben.

Dazwischen wird der Künstler zum Kind. Dann hüpft er umher: clownesk, spitzbübisch und jungenhaft.
Dann parodiert er die Oper, lässt die Hüften schwingen, kriecht über den Boden, zieht Grimassen oder erzählt einfach ein paar Witze.
Stets unterstützt durch sein Ensemble. Mit dem Pianisten Erick van der Wurff steht er von Beginn an auf der Bühne. Daneben sind es überwiegend junge Künstler, die ihn auf dieser Tournee begleiten. Insgesamt sind es sieben Musiker, die auf der Bühne stehen und voll Energie dem Meister folgen. Und van Veen selbst, der am Konservatorium in Utrecht Gesang und Geige studierte, greift ebenfalls zu seinem Instrument. So virtuos, intensiv, faszinierend, dass man meint, die Seiten müssen gleich zerspringen.
Doch natürlich tun sie es nicht. Denn Hermann van Veen beherrscht sein Metier in Perfektion. Und das Publikum verehrt ihn dafür. Nach über z





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