????? schreef 24 april 2002 in Dusseldorff ToDay

Vom König, der nicht lacht

Herman van Veen kommt als erzählender und singender Clown mit einer neuen Kwak-Geschichte ins Savoy-Theater.



Düsseldorf
Neun Auftritte in Düsseldorf: Der niederländische Sänger, Clown und Poet Herman van Veen hat sich dafür eine neue Geschichte mit der Ente Alfred Jodocus Kwak ausgedacht: Der König von Groß Wasserland hat anordnet, dass niemand mehr lachen darf. Auch Alfred Jodocus Kwak nicht. Und der lacht doch so gerne. Also denkt sich Alfred einen Trick aus. Am Ende lacht der König über sich selber.

Die neue Geschichte wendet sich an Fans im Alter von sieben bis 107 Jahren. van Veen stellt sich eine Interaktion zwischen Bühne und Publikum vor. "Aber wie die Geschichte sich praktisch entwickelt, das weiß ich nicht - das ist das Abenteuer!" Das Geschehen auf der Bühne: "Es soll entstehen, ich bin ein Clown."

Hinter der Clowns-Maske versteckt sich ein zuweilen ernstes Gesicht. "Als ich ein Kind war", beginnt die Erinnerung des 57-Jährigen. Da geht es um eine Geige, die ihm ein Holocaust-Überlebender schenkt, weil er nicht mehr spielen kann. Für den jungen Herman van Veen ein "komplexes Geschenk". Mit 14 hat er einen Deutschen als Lehrer, der ihm den "Erlkönig" einhämmert wie in der Vertonung durch Carl Loewe - die Fingerspitzen galoppieren über die Tischplatte.

Zwischen den Äußerungen zur aktuellen politischen Lage fällt dem Künstler ein modernes Märchen ein: "Die Tochter von Arafat muss sich in den Sohn von Scharon verlieben." Die Ente Alfred Jodocus Kwak fragt immer wieder "Warum?". Herman van Veen stellt sich vor, wie Kinder auf dem Nachhauseweg fragen: "Gibt es Könige, die nicht mehr lachen?" Der Künstler hinter der Ente meint: "Auf jede Frage gibt es eine Antwort. Aber oft können wir uns die Antwort nicht leisten."

Auf der Bühne ist Herman van Veen der erzählende und singende Clown. Die Ente Kwak wird von Lilja Hermannsdóttir gespielt. Musikalisch unterstützt werden sie von Erik van der Wurff, Edith Leerkes, Jannemien Cnossen und Wieke Garcia.