J.S. schrieb am 17. Oktober 02 in der Morgenpost - Dresden

Drei Stunden wohlfühlen mit Opa Herman



Er ist 57 und seit zwei Jahren Opa, aber manchmal geht das Kind noch in ihm durch, und das ist eine der wundervollen Seiten des begnadeten Unterhalters Herman van Veen. Am Dienstagabend verzückte er mit seiner Show "Was ich dir singen wollte" über 2 000 Fans im Dresdner Kulturpalast.

Das Programm wirkt, als würde es im Moment entstehen: Aus einer großen spielerischen Lust heraus lügen sich Lieder, Klamauk, Poesie, Melancholie und Euphorie. Ständig passiert etwas Überraschendes: van Veen mimt mit einem franko?afrikanischen Kauderwelsch den Stammesfürsten, steppt irischfolkloristisch, spielt allein mit Händen und Mund "Panflötet", liest vom ersten Besuch mit Vater im Badehaus vor fast 50 Jahren. Watschelnd lässt er seinen Alfred Jodocus Kwak singen "Warum bin ich so fröhlich, so fröhlich, ..." oder singt nach denklich: "Gebt den Kriegskindern einen Namen" Keine Gelegenheit lässt er aus, die Akteure seines wundervollen Ensembles ins Rampenlicht zu holen. Allein die Show wert: die universelle Percussionistin Wieke Garcia, von der sich Herman als "Nummergirl" auch mal in die zweite Reihe drangen ließ. Natürlich fehlten die großen Hits nicht: "Ich lieb dich noch", "Anne", "Wenn ich mir was wünschen sollte" ... Erst nach drei Stunden ließ das Dresdner Publikum seinen "Herman" von der Bühne.