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Wiebke Tomescheit

Herman van Veen (70) Sanfte Töne, starke Meinung

22 jan 2016
Normalerweise spielt er in großen Hallen – aber sein neues Album wollte der niederländische Songwriter Herman van Veen (70) dann lieber in kleiner Runde vorstellen. „Ich kann noch nicht alle Texte so ganz auswendig“, scherzte er beim Auftritt im Torhaus Wellingsbüttel.


„Fallen oder Springen“ heißt das neue Werk van Veens. Es ist voller berührender Melodien und Texte, die nachdenklich machen. Der Niederländer setzt sich etwa mit dem Thema Religion und Toleranz auseinander: „Wo wohnt der Gott, der findet, dass meine Tochter nur Männer lieben darf?“, singt er in einem Song.

Auch um die Liebe und das Altern geht es in den klugen Liedern. Begleitet wurde der Songwriter von einem kleinen klassischen Orchester: Violinen, Konzertgitarre, Flügel. Spießig klang das aber nicht – sondern mitreißend und ergreifend. Ergreifend war auch, dass van Veen nach der Show seinen alten Freund, den Veranstalter Karsten Jahnke, auf die Bühne rief und einmal kräftig umarmte.



Wiebke Tomescheit