NRZ-Der Westen
Norbert Kohnen

Ein ernsthafter Spaßvogel

14 mrt 2015

Emmerich. Herman van Veen, der heute 70 wird, tritt gern in Emmerich auf. „Man kann hier seine eigene Sprache sprechen, ohne missverstanden zu werden“, hat er einmal gesagt. Das Stadttheater diente ihm vor großen Tourneen oft als kleines Testlabor. Merke: Komme ich in der Grenzstadt an, kann auch in der Heimat und beim großen Nachbarn nicht mehr viel schief gehen. Die Fans dürfen sich freuen: Am 19. Februar 2016 tritt er wieder in Emmerich auf!


Dass der gegen Kriegsende in Utrecht geborene Lieder-, Zeilen- und Faxenmacher gerade in Emmerich in den 2000er-Jahren so bemerkenswert präsent war, hat auch mit dem feinen Näschen der Kulturmanager in Emmerich zu tun. Und mit Courage. So fragten sie einfach mal nach, ob Herman van Veen mit seiner Ausstellung zu seinem 65. Geburtstag nicht in Emmerich starten wolle. Er wollte. Und so feierte der Wörter- und Bilder-Wanderzirkus 2010 im PAN Premiere. Die Schau seines Lebens offenbarte das ganze Potenzial des bildenden Künstlers Herman van Veen. Erst im Januar hat er in der Galerie Kocken in Kevelaer eine eigene Ausstellung eröffnet.

Nicht die Nase vorn hatte Emmerich, als es um das Al-fred-Jodokus-Kwak-Haus ging, das nun in Goch realisiert wird. Jetzt sollen endlich die ersten beiden Häuser gebaut werden und damit der Startschuss fallen für den Erholungskomplex für Familien mit Kindern und Jugendlichen mit psychischen, sozialen und körperlichen Defiziten. Getreu der Maxime van Veens: „Wenn es den Kindern gut geht, geht es der Welt gut.“

Dieser bescheidene, seine Mission so ernsthaft verfolgende Troubadour ist zwar nicht in Emmerich gemeldet, aber er ist hier zu Hause.



Norbert Kohnen