| Kleines Zeitung (At) MICHAEL TSCHIDA |
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28 januari 2013 |
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GRAZ. Nie ist Heiteres so ernst. Und Ernstes so heiter. Immer wieder faszinierend, wie Herman van Veen den Kippschalter umlegt zwischen Unterhaltung und Haltung. Der 67-Jährige erinnert sich auf seiner Tournee an verschwundene Spielkameraden, die so punzierte Namen trugen wie Judith und Adam. Wie seine Jugendliebe vor dem ersten Kuss ihren Kaugummi an einen Laternenpfahl pickte. Oder dass er seinem Enkel Lucas viel mitgeben will: "Hast du keinen Mut, ich schöpf dir einen - für einen Kuss von dir". Im Stephaniensaal servierte der Peter Pan aus Holland Slapstick über Sterbeszenen in der Oper genauso köstlich wie sein immergrünes "Kyrie eleison" für jene, die das Paradies verloren haben oder den Himmel auf Erden versprechen. Neben den Jungspunden Willem Wits (Percussion) und Dave Wismeijer (E-Bass) brillierte einmal mehr die seelenvolle Gitarristin Edith Leerkes, mit der der Sänger nach dem Konzert ein brandneues Projekt verriet: Ein riesiger Gutshof bei Utrecht als Kulturzentrum für die Musik und die Malereien Van Veens, für Künstlertalente, für Fans und da vor allem für Kinder und Behinderte unter ihnen. Ein Mann mit dem Herz am rechten Fleck halt. Und dem Hirn sowieso. MICHAEL TSCHIDA CD: "Für einen Kuss von dir". Universal. |