Aachener Zeitung
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Gefühl spielt stets die erste Geige

Niederländischer Künstler Herman van Veen zeigt seine Bilder im „Estrade"



21 december 2013
Monschau. Mit einer sympathischen, wie auch künstlerisch hochwertigen Ausstellung brachte sich das "Estrade - Monschau/ Kunst-an-der Rur" als neuer Kunst- Standort Monschaus in Stellung. Mit der Vernissage von „Meereskind" - einer eindrucksvollen Bilderschau des niederländischen Allround-Künstlers Herman van Veen, gelang dem Initiatorenpaar Juanita und Richard Vernout ein mehr als gelungener Auftakt künftiger Kunst Veranstaltungen. Kraftvoll und abstrakt


Kraftvoll, lebensbejahend, meistens abstrakt - die 30 ausgestellten Bilder von Herman van Veen, der den meisten als Liedermacher, Sänger und Poet bekannt ist, begeistern, lassen innehalten und den Betrachter in die gefühlvolle Welt des Künstlers eintauchen. Der Ausstellungsraum, der von den Initiatoren ausgezeichnet und liebevoll in der Turnhalle der alten Schule im Rosenthal 5 umgebaut wurde, ist schon an sich ein Kunstwerk. Großzügig und kommunikativ haben Juanita und Richard Vernout dem historischen Gebäude neues Leben eingehaucht.
Van Veens meist großformatigen Gemälde und die vielen kleinen Zeichnungen können im „Estrade" ihre ganzen Wirkungen entfalten.
Auch ein Wiedersehen mit einem Botschafter aus Kindertagen, „Alfred E. Quak", erwartet Herman van Veen-Fans. „Die Resonanz auf diese Ausstellung ist großartig", so Richard Vernout. Bereits ein Gemälde fand auf der Vernissage einen neuen Besitzer. Der Künstler selbst konnte aufgrund beruflichen Verpflichtungen leider nicht bei der Ausstellungseröffnung anwesend sein.

Unter den vielen Vernissagegästen erhob sich spontan ein Grand- Seigneur der Monschauer Kunst- und Kulturszene. Kaspar Vallot, altgedienter kritischer Journalist, langjähriger Chefredakteur der Aa- chener Nachrichten und Kunstexperte, fand liebevoll zugewandte Worte über den Künstler und seine "Werke. Angefangen mit für Monschau richtungweisenden Ereignissen wie die Umweltakzente, Christos Verpackungskunst bis hin zu den „Trash People" von H.A. Schult zog er den Bogen bis hin zu der aktuellen Herman van Veen- Ausstellung. „Meereskind" ist ein weiteres wunderbares Kunstereignis für Monschau", so Vallot.

„Besonders begeistert bin ich aber auch über das, was hier in der alten Turnhalle der Schule entstanden ist", brachte er die wechselvolle Geschichte des Gebäudes den Gästen mit Anekdoten näher. Nach dem 2. Weltkrieg wurden in der Turnhalle noch rauschende Feste gefeiert, bevor das Gebäude dann lange Zeit verfiel. „Ich habe die ständigen Fortschritte der Umbauarbeiten von außen mit großem Interesse beobachtet. Phänomenal!"

Den Künstler van Veen hatte Kaspar Vallot bereits vor Jahren kennen gelernt - als Sänger, Besonders gerne erinnert er sich an das Lied „Ich habe ein zärtliches Gefühl". „Da singt jemand mit der Seele. Das Gefühl spielt bei ihm immer die größte Rolle - ob in seinen Liedern, Texten oder Bildern. Alles was er in seiner Kunst ausdrückt, ist geprägt von seiner Liebe zu den Menscher, und dem Leben. Sicher, er ist immer politisch, aber niemals parteipolitisch. Immer auf der Suche, wie es sich für einen Improvisationskünstler gehört. Er ist eine ständig fließende Quelle der Inspiration. Unorthodox in jeder Hinsicht, aber dennoch gelang es van Veen immer, die Menschen zu begeistern", sagte Vallot.


Noch bis 5. Januar zu sehen Den passenden musikalischen Rahmen der Vernissage übernahmen Sylvia Noel und Daniel Wiegand, die mit eigenen Kompositionen und großartigen Stimmen begeisterten. Die Ausstellung „Meereskind" im „Estrade - Monschau/ Kunst- an- der Rur", Rosenthal 5 in Monschau ist noch Freitag, 27. bis Sonntag, 29. Dezember 2013 von 13 bis 18 Uhr und Freitag, 3. bis Sonntag, 5.Januar 2014von 13bis 18 Uhr zu sehen,



(avi)