13 september 2004 verscheen in het Hamburger Abendblatt

Ambra ist Hamburgs jüngste Unicef-Botschafterin



Seine Tochter Ambra (9) Hamburgs jüngste "Junior-Botschafterin" für Unicef? Designer Harald Siepermann (42), der für Walt Disney Studios in Amerika von Hamburg aus Comic-Figuren kreiert und für den niederländischen Künstler Herman van Veen illustriert, ist ein wenig stolz. "Wir haben erst mal darüber gesprochen, was Unicef macht", sagt er und lächelt. Disneys "Bärenbrüder" stammen von ihm, ebenso zahlreiche andere bekannte Disney-Figuren.

Auch Ambras Mutter Castelbarco (40) ist begeistert von den neuen Botschafterehren für ihre Tochter, davon, dass das Kinderhilfswerk der Vereinten Nationen Ambra mit vorschlug, auswählte. "Ich finde das gut. So lernen die Mitschüler etwas über Armut von Kindern in anderen Ländern" - eine Herausforderung für die ganze Siepermannsche Familie.

Ein Vorbild hat Ambra schon. Van Veen ist Freund der Familie, ihr "Patenonkel" - und seit Jahrzehnten Unicef-Botschafter in den Niederlanden. Was die machen bei Unicef? "Armen Kindern helfen, denen es nicht so gut geht wie uns hier", sagt Ambra spontan und schaut zu ihrem Papa, ob sie alles richtig gesagt hat.
Auf einer großen Unicef-Veranstaltung im Vorfeld des 50. Jahrestages des Weltkindertages mit Innensenator Udo Nagel und anderen Promis werden Hamburgs neue Unicef-Junior-Botschafter aus Hamburger Schulen vorgestellt: am 17. September in Planten un Blomen. Siepermann wird auf der Gala mit Kindern zeichnen, Schauspieler Edgar Bessen für die Schüler vorlesen. Herman Van Veen hat zum Weltkindertag am 20. September ein Buch herausgebracht. Es erzählt die Kinderrechte, kindgerecht.

Derweil geht Harald Siepermann mit Tochter Ambra auf Tour durch die Klassen der Katholischen Grundschule Hochallee, in der sie die vierte Klasse besucht. Ihr Job: Vorträge halten, Infos vermitteln - über die Welt-Kinderrechte, die in einer UN-Konvention festgeschrieben sind. Es ist eine Art weltweites "Kinder-Grundgesetz", das Kindern etwa das Recht auf Schutz, Versorgung, Gleichheit zusichert. Sogar ein Recht auf Spiel und Freizeit. "Das habe ich vorher gar nicht gewusst", sagt Ambra.
Als Unicef Hamburg an Harald Siepermann herantrat, war er sofort begeistert von der Idee. "Es ist gut, wenn gerade Kinder als Botschafter Gleichaltrigen die Kinderrechte näher bringen."

Die Idee für die Unicef-Veranstaltung am 17. September ist einzigartig in Deutschland: "Es sollen Hunderte, Tausende von Kindern aus Hamburger Schulen kommen, die selbst die Kinderrechte zum Leben erwecken", erläutert Dorothee von Unruh, Leiterin der Unicef-Arbeitsgruppe Hamburg. Auf einem Rundweg in Planten un Blomen werden die Schüler von 11 bis 13 Uhr die zehn Kinderrechte mit eigenen Ideen illustrieren. "Etwa mit kurzen Sketchen, Plakaten, eigenen Gedanken", sagt Anna-Katharina Model von Unicef Hamburg.

In einer Rallye, bei der die Kinder Stationen ablaufen sollen, werden sie Fragen zu den zehn Kinderrechten beantworten. Die Junior-Botschafter hat Unicef Hamburg sensibel ausgesucht - unter anderem nach Eignung; etwa, wer Lust dazu hat, kontaktfreudig und interessiert ist. neh