JEP schreef 13 juni 2005 in MZ

Stein für Stein Mitgefühl


Hermann van Veen weihte deutsches Denkmal seines "Stiftung Rose-Projekts" für Kinder ein


MUNSTER

Schüchtern sucht die vierjährige Rabea nach einem Stein. "Ich suche Patricias Stein", erklärt sie ernst, während ihre Mutter ebenfalls ihren Blick über die Ansammlung zahlreicher Exemplare größerer Kiesel schweifen lässt. "Patricia liegt nämlich im Koma und für sie hat man den hierhin gelegt", berichtet die kleine Rabea.

Mutter und Kind stehen im Allwetterzoo, in Mitten einer Menschenmenge, die anlässlich der Einweihung zum deutschen Denkmal des unbekannten Kindes gekommen waren. Der Schirmherr dieses Ereignisses ist der -niederländische Sänger, Dichter und Kabarettist Herman van Veen. "Es liegt mir sehr viel an diesem Projekt", erklärte er während der Feierstunde, "ein Grund mehr, immer wieder nach Münster zurück zu kommen."

Die "Stiftung Rose", dessen Gründer van Veen ist, hat sich zur Aufgabe gemacht, an die Kinder in der Welt zu erinnern, die nur kurz oder gar nicht Kind sein durften. In der Nähe von Arnhem errichtete die Stiftung ein Monument, bestehend aus 35 Steinen, stellvertretend für 35 Länder Was immer das besondere Schicksal dieser Kinder war - die Steine dokumentieren mitfühlendes Erinnern. dieser Erde. "Es soll ein Ort zum Trauern und Erinnern sein", so der Liedermacher.

Um die Idee in die Welt hinaus zu tragen, wird auch in jedem teilnehmenden Land ein einzelner Stein mit einer Rose als Denkmal errichtet. Dass die Wahl in Deutschland auf Münster fiel, machte vor allem Oberbürgermeister Berthold Tillmann stolz: "Münster ist die kinderfreundlichste Stadt in Deutschland und wo könnte so ein Denkmal besser stehen als hier im Allwetterzoo, einem Ort der Familie und der Kinder."

Inzwischen hat die kleine Rabea den Stein mit der Aufschrift Patricia gefunden und umarmt glücklich ihre Mutter. An die hundert Kinder von Schulen und anderen Einrichtungen hatten für ihre Altersgenossen, denen es nicht so gut geht" einen kleinen Stein vor dem Denkmal abgelegt. Darunter auch der Stein, der im Koma liegenden Patricia. .
"Die Namenssteine geben, den uns unbekannten Kindern, eine Identität", erklärte Zoodirektor Jörg Adler den Anwesenden. Adler, der vor dreißig Jahren in Leipzig eine Platte von van Veen erstanden hatte, freute sich den Niederländer, auf diese Weise unterstützen zu können.

Neben der offiziellen Unterzeichnung der Schenkungsurkunde von der Stiftung an den Allwetterzoo, bestritten ein Kinderchor und der extra angereiste Sänger Fredrik Steenbrink das Rahmenprogramm.