Schwetzinger Zeitung

Poesie, Virtuosität und kleine Clownereien

4 november 2013

MANNHEIM. Er geht auf die 70 zu und denkt immer noch ans Küssen. Gleichwohl ist die Zeit auch an Herman van Veen nicht spurlos vorübergegangen: Er feilscht inzwischen um die Schmatzer seiner Enkel auf seine Nasenspitze. Zumindest im Titelstück seines jüngsten Albums "Für einen Kuss von dir", das er am Mittwoch, 6. November, 20 Uhr, im Rosengarten vorstellt.


Veröffentlicht hat es der in vielerlei Hinsicht außergewöhnliche Niederländer bereits vor gut einem Jahr und es ist ein typisches van-Veen-Werk. Der Mann mit den tiefblauen Augen versetzt seine Zuhörer in einen Zustand nachdenklicher Heiterkeit, singt Lieder von der Liebe, ohne kitschig zu sein, thematisiert das Scheitern von Beziehungen, ohne destruktiv zu werden, stimmt Hymnen an auf selbstlose Menschen, ohne pathetisch zu werden.

Der Clown, Kabarettist, Komponist und Chansonnier, der in seinen Bühnenprogrammen wie kein anderer Poesie und Virtuosität mit entwaffnenden Albernheiten mischt, hat eine treue Anhängerschaft. Seine vorangegangene "Im Augenblick"-Tour, die ihn im März 2011 nach Mannheim führte, war die erfolgreichste seiner über 40-jährigen Reisetätigkeit. Begleitet wird er wie immer von hochkarätigen Musikern wie Gitarristin Edith Leerkes. mm



© Schwetzinger Zeitung, Montag, 04.11.2013