Programm Brucknerhaus (O) Zeni Winter |
So küsst nur ein Optimist |
april 2013 |
Musiker, Sänger, Komponist, Regisseur, Autor, Haler und Aktivist für Kinderrechte - Herman van Veen ist ein Tausendsassa der feinen Künste und Menschlichkeit. Ein polyglotter Philosoph, ein Optimist, der sich nicht auf der Hoffnung ausruht, ein Clown, dem weder Ironie noch Nachdenklichkeit fremd sind. Er singt Lieder von der Liebe, ohne dabei schmalzig zu werden, bittersüß ist die Geschmacksnote, die er trifft. Als Meister der scharfen Beobachtung und sanften Erzählung beschreibt er mit feinem Sprachwitz die scheinbar alltäglichen Dinge des Lebens, ohne jemals banal zu klingen. Nach 40 Jahren Konzerttätigkeit steht nun seine zehnte große Tournee durch Deutschland, die Schweiz und Österreich vor der Tür, die den 68-jährigen Niederländer auch im Bruck- nerhaus in Linz Station machen lässt. Begleitet wird der geistige Vater des Zeichentrickentchens Alfred Jodocus Kwak dabei von der barfüßigen Gitarristin Edith Leerkes, Erik van der Wurff (Piano), Jannemien Cnossen (Violine), Dave Wismeijer (Bassgitarre) und Willem Wits (Percussion).
Energie eines Universalkünstlers „Sag keine lieben Sachen an meinem Grab, sag sie jetzt!", appelliert van Veen an seine Zuhörer. „Sing mit mir, schweig mit mir, spring mit mir, tanz mit mir, kämpf mit mir - tu es jetzt!" Es wäre keine Überraschung, würde der eine oder andere beim Konzert im Brucknerhaus diese Aufforderung wortwörtlich nehmen. Die Energie des Universalkünstlers endet aber nicht nach dem Schlussapplaus, sondern setzt sich auch hinter den Kulissen fort, wo er sich als UNICEF-Botschafter seit Jahrzehnten unermüdlich für die Rechte von Kindern einsetzt. Auch wenn er die Welt vielleicht nicht zu retten vermag, so macht er sie doch zu einem besseren Ort. Und wie hieß es noch gleich bei van Veens Visualisierter Linzer Klangwolke 2006? — Ente gut, alles gut! • Zeni Winter |