Kurier
Olaf Plotke

Herman van Veen: Nach dem Auftritt arbeitet er noch fürs Gocher Kwak-Haus

23 aug 2012

Goch/Emmerich (23.9.2012). Nach einem Konzert wollen Musiker normalerweise ihre Ruhe: Nicht so Weltstar Herman van Veen. Nach seinem Auftritt in Emmerich am Donnerstagabend arbeitete er fürs Alfred-Jodocus-Kwak-Haus in Goch-Kessel weiter. Hinter der Bühne trafen sich van Veen und der Gocher Kwak-Haus-Chef Stephan Vogelskamp mit Repräsentanten der Uniklinik Nimwegen. Ihr Ziel: Neue Unterstützer gewinnen.

„Ich bin ein Kinderrechtsaktivist“, erklärte van Veen den Gästen. „Ich finde, dass Kinder ein Recht auf Gesundheitsversorgung haben, aber auch auf Kunst, Spiel und Natur. In Goch wollen wir ein Haus realisieren, dass das möglich macht.“
Sein „Erweckungserlebnis“ als Kinderrechtsaktivist hatte er bei Hilfsmissionen mit Peter Ustinov für UNICEF in der dritte Welt. Van Veen: „Wer einmal gesehen hat, wie schlecht es Kindern dort geht, der kann fortan nicht mehr wegsehen. Dann gibt es keinen anderen Weg, als sich zu engagieren.“

Das Alfred-Jodocus-Kwak-Haus in Goch soll eine Mischung aus Therapiezentrum und Ferienanlage werden. Den Vertretern der Uniklinik Nimwegen schilderte er die Finessen der künftigen Anlage, in der sogar Umgebungen geschaffen werden können, die an die individuelle Krankheit eines Kindes angepasst werden. Van Veen: „Wenn Kinder im Krankenhaus liegen, ist ihr größter Wunsch in die Ferien zu fahren. Aber das geht nicht, weil sie behandelt werden müssen. Im Kwak-Haus wird beides möglich sein.“ Kinderarzt Kees Norrdam war nach den Schilderung begeistert: „Das hört sich fast schon nach dem perfekten Kinderkrankenhaus an.“
Die Krankenhaus-Vertreter wollen mit medizinischer Unterstützung helfen, ggfs. einen Bus zwischen der Klinik und dem Kwak-Haus einrichten, aber auch vor Ort in Goch-Kessel tätig werden.

Kurz vor Mitternacht im Emmericher Stadttheater hat Herman van Veen neue Mitstreiter fürs Kwak-Haus gefunden. Warum liegen ihm eigentlich die Kinder so am Herzen? Van Veen: „Die Kinderrechte sind von den UN festgeschrieben, aber man nimmt sie nicht ernst. Wenn wir es tun würden, dann wäre unsere Welt eine bessere. Dann würde kein Politiker mehr Väter in den Krieg schicken können. Dann würden wir die Umwelt nicht zerstören und würden uns in 30er-Zonen an das Geschwindigkeitslimit halten. Es ist so einfach.“


Olaf Plotke