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„Einen ruhelosen Weltverbesserer" gewürdigt

Herman van Veen nimmt den 16. Münchhausen-Preis am Samstag in Buchhaben entgegen.;

2012

Bodenwerder (joa). Die rund 1200 Gäste, die zur 16. Verleihung des Münchhausen-Preises in das Gasthaus Mittendorf nach Buchhagen gekommen waren, erhoben sich von ihren Plätzen, als Herman van Veen, geleitet von seiner Trickfilm-Schöpfung Alfred J. Kwak, den Saal betrat: Ein Zeichen dafür, dass der diesjährige Preisträger der national wie international renommierten Auszeichnung der Stadt Bodenwerder breite Zustimmung gefunden hat. Um so mehr, als Herman van Veen sein Preisgeld in den Dienst einer guten Sache stellt: Es soll seiner Stiftung zugute kommen. Deren Zweck ist es, Kindern und Jugendlichen - und hier insbesondere körperlich, geistig und psychisch-sozial benachteiligten — den Weg ins Leben zu ebnen. Thomas Greef, Vorstand der Stiftung Sparkasse Bodenwerder, die für die Ausrichtung des Festaktes Verantwortung trägt, begrüßte van Veen denn auch als einen „Universalkünstler, einen liberalen und weltoffenen Humanisten", der die Menschen mit seinen Darbietungen zum Lachen und zum Nachdenken bringt. Als einen Künstler, der bereits 1977 mit seiner Fernsehserie „Die seltsamen Abenteuer des Herman van Veen" seine Visitenkarte für eine Berechtigung zum Erhalt des Münchhausen-Preises abgeliefert habe, so Greef.

Das Grußwort für die niedersächsische Landesregierung überbrachte Innenminister Uwe Schünemann. Er betonte, dass mit dieser Auszeichnung der Stadt Bodenwerder das besondere Lebenswerk dieses „Künstlers und Philanthropen, der seinesgleichen sucht" gewürdigt werde. Er bescheinigte dem diesjährigen Münchhausen-Preisträger „eine phänomenale Kreativität" und dankte ihm, dass er diese in den Dienst eines ständigen Werbens für Kinder- und Menschenrechte und für die Freiheit stelle. Schünemann zu van Veen: „Sie sind nicht nur ein würdiger, Sie sind ein herausragender Preisträger."

Die Laudatio für den 16. Münchhausen-Preisträger sprach Erwin Javor. Der Wiener, seit Jahren ein enger Freund van Veens, ist Eigentümer eines Stahlhandelsunternehmens, Impresario und Herausgeber einer Zeitung. Im seinem Wiener Theater tritt van Veen regelmäßig auf. Javor nannte den Preisträger „einen ruhelosen Weltverbesserer", der in seiner Bescheidenheit nicht will, dass über seine zahlreichen Auszeichnungen gesprochen wird. Javor nannte trotzdem einige:
So das Bundesverdienstkreuz,
die Martin-Buber-Plakette,
den Ehrendoktortitel und die Ehrenprofessorwürde...

Den Münchhausenpreis 2012 nahm Herman van Veen dann aus der Hand von Bodenwerders Bürgermeisterin Elke Perdacher entgegen. Die Urkunde, die dieses Jahr verliehen wurde, war übrigens eine wertvolle kalligrafische Handarbeit von Lilian Krüger-Schlaszus aus Dohnsen, die diese erstmals und extra für den Münchhausenpreis erstellt hat.
Elke Perdacher würdigte den Preisträger als „einen der ungewöhnlichsten Künstler seiner Zeit", als einen Meister der skurrilen Impressionen und des augenzwinkernden Humors; als ein Multitalent, „dessen Botschaften sich dem Publikum oft erst nach einem Innehalten erschließen.

Van Veen bedankte sich nach der Preisübergabe und den vielen lobenden Worten (van Veen: „Ab und zu hatte ich das Gefühl, bin ich das wirklich?") mit einer Show- Einlage: Und hier bewies er, dass er mehr ist als der in Deutschland bekannte tiefsinnige Liedermacher. Van Veen präsentierte sich mit seiner Band als perfekter Entertainer mit bewundernswerter Bühnepräsenz, als virtuoser Geigenspieler, charmanter Witze-Erzähler, anrührender Mime.