ZEITUNG AM STRELASUND

VON DER FARBE DES SONNENUNTERGANGS
Kreisdiakonisches Werk holt Herman van Veen an den Sund

26 juni 2011

Stralsund. Es ist schon etwas Besonderes, die größte Ausstellung außerhalb Wiens des 2000 verstorbenen, bedeutenden Künstlers Friedensreich Hundertwasser hier in Stralsund zu haben. Es ist schon sehr besonders, dass das Krcisdiakonische Werk eine Kirche wie die Jakobikirche erhaltend betreibt und solche Ausstellungen für die Weltkulturerbestadt organisiert, „ohne bedeutsame Zuschüsse eine wirtschaftliche Herausforderung!", wie der Diakoniegeschäftslührer Frank Hunger immer wieder betont.


Und zu all diesem Besonderen ist es nun Kreisdiakonie und Hundertwasscr Leihgeber Dr. Wilhelm Hcrbold gelungen, Herman van Vecn mit den „Spiegelungen" zu sieben Themen der Werke von Hundertwasser an den Sund zu holen. So antwortet Herman van Vecn auf „Blutrot ist die Farbe des Krieges" „...und die des Sonnenuntergangs". Beide Künstler regen in und mit Bildern an, über die wichtigen Dinge des Lebens ins Gespräch zu kommen.
„Wenn wir nicht mehr sagen, was wir denken, dann gibt es ein Problem!" sagt van Veen; in lauten und auch leisen Tönen immer ein Streiter für die Rechte der Menschen, gerade die der Kinder. Nähme man diese ernst, gäbe es von Stund an keine Kriege mehr, ist er überzeugt, und so produzierte Matthias Raab vom Kreisdiakonischen Werk mit Kollegen und Partnern unter Regie von Dr. Gerd-Franz Triebenecker, musikalischer Leitung von Werner Buxot und mit Stralsunder Berufsschülern als Darsteller in nur zehn Tagen das Musiktheaterfeuer- wcrk „ Alfred. J. Kwak" nach dem gleichnamigen Buch von Herman van Veen. Friederike Gnidtke, Julia Volksdorf, Julia Müller, Nicole Przbybyiski, Mareikc Köhler, Maria Josephine Koppen, Natalie Berg, Tabea Kleschewski, Tim Melzer spielten, tanzten und sangen, als hätten sie nie etwas anderes gemacht, während Werner Buxot, Marco Blasi, Maik Skopp, Bernd Nickel, Frithjof Gawenda und Thomas Lehrke am Percussion musikalisch überzeugten. Das tun sie noch bis Ende Oktober und auch die Ausstellung ist bis dahin täglich von 11.00-18.00 Uhr geöffnet.

Herman van Veen war begeistert und gerührt zugleich. Das prägte sein Bild „einer Stadt am Rande Europas", wie er früher dachte, die ihn mit Herzlichkeit, auch herzlichen Worten von Landrat Ralf Drescher und Oberbürgermeister Dr. Alexander Badrow, empfing, als ein Bild einer ebenso freundlichen wie aufstrebenden Seestadt, mit der seit Jahrhunderten einzigartigen Silhouctte vor dem Blutrot des Sonnenuntergangs.