Ostsee Zeitung (Stralsund)
Bernd Hinkeldey

Fesselnder Dialog zweier Weltkünstler

23 mei 2011

Spektakuläre Ausstellung mit Werken von Friedensreich Hundertwasser und Hermann van Veen öffnete am Samstag.


Stralsund (OZ) - Eher zufällig schauten manche Besucher am Samstag herein und gerieten unerwartet in den Bann eines fesselnden Dialoges zweier Weltkünstler. Sylvia und Dieter Biedenkopf wollten bei ihrem Stralsundtrip die Stadtkirchen kennenlernen und nutzten die Gelegenheit zum Ausstellungsbesuch in St. Jakobi.
Auch die beiden Hamburger ließen sich dann einfangen vom atmosphärischen Spannungsbogen zwischen Friedensreich Hundertwasser und Herman van Veen, deren künstlerisches Werk und politisches Wirken in dieser Saison gemeinsam die Kulturkirche prägen. „Die Kirche als Kunstrahmen ist wunderschön und anregend“, war sich das Paar einig und ging auf Entdeckungstour.

Andere Interessenten sind im Internet auf die spektakuläre Stralsunder Kunstausstellung aufmerksam geworden, die am Wochenende aber wenig spektakulär, sondern eher still ihre Tore öffnete. Dennoch füllte sich die Kulturkirche bereits in den ersten Stunden stetig mit zuerst neugierigen, später begeisterten und beeindruckten Besuchern. Jungen wie alten, großen wie kleinen, denn die Kunstausstellung in der großen Kirchenhalle ist mehr denn je zu einem Erlebnisraum geworden, der die Menschen weit über die gezeigten Gemälde hinaus anspricht und einbindet.

„Was wir hier in St. Jakobi präsentieren, ist einmalig, erlebnisreich, spannend und sinnlich zugleich“, glaubt Kulturmanager Franz Triebenecker, die Wirkung und Faszination der Ausstellung in Steigerung zu den vergangenen zwei Jahren noch übertreffen zu können. Stille, aber eindeutige Bestätigung fand er beim zweijährigen Felix Miers, der mit anderen Kindern gebannt den Abenteuern von Alfred Jodocus Kwack folgte. Die magische Kraft von van Veens Kinderfigur zeigt sich nach wie vor ungebrochen. Mutter Stephanie konnte darum ruhig mit Brüderchen Noah (1) auf dem Rücken die facettenreiche Bildergalerie erkunden. Die aus Berlin zurückgekehrte Stralsunderin ließ sich vor allem von der lebensbejahenden Ausstrahlung der beiden Künstler einfangen und bewunderte die Galerie der Clown-Comics des Mister U, die van Veen in einer seiner Lieblingsrollen vorstellt.



Bernd Hinkeldey