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Markus Kowal
Ein Abend voller Magie und Freundschaft mit Herman van Veen 17 maart 2010

Von Markus Kowal aus der Thalia-Buchhandlung im Kölner Rhein-Center

Schon in meiner Kindheit war ich von diesem Magier der Musik und Worte fasziniert. Bei seiner ersten Fernsehreihe im deutschen Fernsehen ließ er Bilder lebendig werden und auf der Bühne des Klaus-von-Bismarck-Saals erschuf er ein wahres Meisterwerk mit lebendigen Künstlern. Da wirbelten Hunderte Tischtennisbälle durch die Luft, das Publikum wurde von Glitzerstaub umhüllt und er ließ Musiker zu Salzsäulen erstarren, während andere im Vordergrund spielten. Natürlich gab es auch „echten“ Regen im Saal, den er mit Hilfe des Publikums bis zur letzten ausverkauften Reihe nachahmte. Da rieb man sich gerne die Hände oder schlug sich auf die Schenkel, nur um ein Teil des Regengeräuschs zu werden.


Ob Herman van Veen Zaubertricks vorführte, einen großartigen Monolog vortrug, Witze erzählte oder uns mit seiner wunderbaren Musik verzauberte, die Zuschauer konnten sich kaum auf den Stühlen halten vor Begeisterung. Natürlich gab es auch etliche befreundete Künstler, die unbedingt gratulieren wollten. Dabei traf Alfred Biolek auch zum ersten mal den Zeichner der Ente Alfred Jodocus Kwak, dessen Figur wirklich auf Biolek beruht. Als Herman van Veen mit ihm in der Türkei damals Urlaub machte und ihn aus dem Wasser steigen sah, musste seine gerade erfundene Ente auch unbedingt Alfred heißen. Schließlich wurde van Veen sogar ein Ständchen von seinem alten Freund Thomas Woitkewitsch gebracht, der ihn mit Biolek für das deutsche Publikum entdeckte und seit dem seine Texte übersetzte. Aber auch seine Töchter Babette und Anne (nach Anne Frank benannt) sangen für ihren Vater ein wundervolles Lied. Viel Poesie lag in der Luft, aber auch nachdenkliche Züge, wenn auf das Schicksal der Dichterin Selma Meerbaum-Eisinger, die als verfolgte Jüdin in einem Arbeitslager 1942 mit 18 Jahren starb, aufmerksam gemacht wurde. Am Ende des Abends erfolgte nur eine musikalische Liebeserklärung an seine Frau und schließlich auch mal ein Lied auf niederländisch.

Das Credo des Abends war eindeutig, man vergisst so manches im Leben, aber Freundschaft vergisst Du nicht! Lieber Herr van Veen, diesen Abend werden wir auch nicht vergessen! Vielen Dank dafür!

Um 23.30 Uhr verließen sehr viele glückliche Menschen den WDR und hatten mindestens einen Freund dazu gewonnen.

P.S.: Der bescheidene Herman van Veen erwähnte noch nicht einmal seine großartige neue Biografie „Bevor ich es vergesse“, die aber trotzdem beim Thalia Stand von vielen freudestrahlend erstanden wurde.