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IRENE GUNNESCH
,Als Maler bin ich ein Kind" 11 maart 2010

Meine Bilder sind eher Herzabdrücke!" - sagt einer, der sein Herz seit vielen Jahrzehnten über die Kunst ausdrückt. Bis vor kurzem über die Musik und Darstellende Kunst. Hermann van Veen, niederländischer Musikant, Szeniker, Meister der Poesie.

Ein Konzert im Brucknerhaus Linz ist Anlass, Van Veen auch von einer Seite zu präsentieren, die den wenigsten bekannt ist: Die im ersten Stock gelegene Galerie von Bilder Prat in der Linzer Schmidtorstraße zeigt ihn als Maler. Mit Sechzig - also erst vor fünf Jahren - hat Van Veen zu malen begonnen. Und es ist verblüffend: ohne je eine bildnerische Ausbildung zu haben, bewegt er sich auf diesem Parkett mit der für ihn so typischen tänzerischen Leichtigkeit, mit einer Sicherheit, als hätte er sein Leben lang nichts anderes getan.

Die hier gezeigten, rund sechzig Mischtechniken in unterschiedlichen Formaten, vorwiegend Acryl-dominiert und mit Schriftzeilen versehen, sird feine Spiegelbilder von Stimmungen. Mitunter über Fotografien (etwa „Mata Hari") gepinselt, oft in vertikale Streifen gegliedert, schieben sich expressiv aufgetragene, Semitransparente Farbschichten übereinander. Lösen sich - etwa „Im Himmel" in Rasterpunkte auf. In Pixel einer subjektiven Wahrnehmung, die flugs Assoziatio- nen weckt und somit innere Verbindungen schafft.

Ich bin überrascht vom Interesse!" - sagt das Multitalent im OÖN-Gespräch: „Kaum ist die Farbe trocken, will das Bild schon jemand haben!". Van Veen erzählt, dass sein Vater - ein. Schriftsetzer, der eigentlich Maler werden wollte - , ihn als Kind in jedes Museum geschleppt habe. Diese Saat ist aufgegangen, das neue Kunst-Pflänzlein zwar erst fünf Jahre alt, trotzdem kräftig.
Hermann Van Veen: „Als Maler bin ich ein Kind!" Bittgarschön:
Bloß nie erwachsen werden!