Der Westen
Gisela Behrendt
Herman Van Veen überrascht Fans mit Malerei 4 juli 2010

Emmerich. Selbst eingefleischte Herman van Veen-Fans lernten im PAN kunstforum in Emmerich eine neue Seite des niederländischen Künstlers kennen: seine Malerei.


Die Fußball-Weltmeisterschaft bestimmt in diesen Tagen unseren Terminkalender, so auch den des Künstlers Herman van Veen. Denn die Ausstellung im PAN kunstforum „Herman van Veen – 65 Jahre in Wort und Bild“ wurde erst um 20 Uhr eröffnet und sah einen strahlenden Fußballfan, der den Sieg der Niederländer im Viertelfinale bei einem Cappuccino genossen hatte und sich über das große Interesse bei der Vernissage freute.

Und die Retrospektive hält, was sie verspricht, denn selbst vermeintliche van-Veen-Kenner und eingefleischte Fans entdecken eine neue Facette des Multitalents: seine Malkunst. Vor fünf Jahren, also mit 60, hat er damit angefangen und besticht auch in diesem Genre „mit seiner Meisterklasse“. So formulierte es Stephan Vogelskamp von der Agentur Noah. Van Veens großformatige monochrome Bilder finden im PAN ein Ambiente vor, in dem sie ihre Wirkung besonders entfalten können.

„Dasselbe wie ich,
doch anders“

Wer vor dem roten Werk mit dem einfachen Titel „Rood“ steht, wird wie magisch in dieses Bild hineingezogen, denn auch mit den Mitteln der bildenden Kunst versteht es der Künstler mit der roten Clownsnase, die Menschen anzusprechen. Manche Bildtitel zeigen sein Talent zur Poesie wie „dasselbe wie ich, doch anders.“

Den Publikumspreis des Theaters Wageningen (NL) hat Hermann van Veen in Emmerich auch überreicht bekommen. Foto: Konrad Flintrop / WAZ FotoPool Foto: WAZ FotoPool
Herman van Veen, ein reiches Leben, ein Künstlerleben in seiner „schieren Grenzenlosigkeit“, das die Ausstellung mit all ihren Facetten beeindruckend und in hoher Qualität präsentiert: Texte auf einem Ballon, Theaterkostüme, Videos, Tischtennisbälle, Fotos, Comics, Einsatz für die Kinder…

Bürgermeister Johannes Diks begrüßte Herman van Veen daher als Neubürger der Stadt, denn die Ausstellung, die bis zum 15. Oktober zu sehen ist, wird mit großer Wahrscheinlichkeit viele Besucher nach Emmerich locken. Und Freddy Heinzel, Honorarkonsul der Niederlande aus Emmerich, lobte van Veen, der mit seinem Wirken dazu beigetragen habe, ein positives Image der Niederlande zu verbreiten.

Der fügte seinen ungezählten Ehrungen mit dem Überreichen des Publikumspreises des Theaters Wageningen einen weitere hinzu, und enthüllte mit den knappen Worten „Es ist eröffnet“ seine Büste, die im Eingangsbereich vor einem Spiegel steht. Wie sieht ihn die Künstlerin Jelle Geertsma? Mit roter Nase.