9 april 2002 verscheen in Ganz-Muenchen.de

Herman van Veen
"was ich dir singen wollte"





vom 10.-14. April im Deutsche Theater

Anfang März 2002
Alle 3-4 Jahre kommt er in München, meist nur für einen Auftritt wie z.B. im Circus Krone. Hermann van Veen gibt erstmals wieder ein längeres Gastspiel im Deutschen Theater, 16 Jahre nach seinem letzten Auftritt an der Bühne.

Er gilt vielen als der absolute Inbegriff eines Liedermachers. Seine Lieder sind "bedachtsam", nachdenklich. Bezaubernde, manchmal traurige, wahre und fantasievolle Geschichten erzählt der 56-jährige Musiker, Sänger, Songschreiber und Schauspieler aus Utrecht.

Herman van Veen ist auch Clown und Poet. Die Synthese macht aus jedem seiner Konzerte etwas Besonderes. Gleiches gilt für jedes seiner Alben, die er sich förmlich von der Seele schreibt: fast jedes Jahr können seine Fans mit einer neuen Veröffentlichung rechnen. Er ist unterwegs, absolviert jährlich 80 bis 100 Auftritte in aller Welt, ist dabei in vielen Ländern bekannt und in manchen auch unbekannt, spielt in kleinen 80 Mann Kellertheater wie auch vor 20.000 Zuhörern in Hallen.

Fünf Abende im April hat ihn die Bühne des Deutschen Theaters wieder. Die Chance, Konzerte an einer klassischen Theaterbühnen zu geben, ergreift er immer wieder gern. "Viel schöner als in irgendeiner Mehrzweck-Halle, in der man heute van Veen, und morgen Handball spielt", vermittelt er dazu im Vorfeld auf der Pressekonferenz Anfang März. Das hört DT- Theaterchef Heiko Plapperer-Lüthgert gern.

Herman van Veen singt nicht nur seine Lieder, er lebt und atmet sie. "Da kommt ein Vater, der singt und erzählt", sagte er von sich und der Art, wie er sich von der Bühne aus dem Zuhörer vermittelt. Mal singt, mal erzählt, mal lacht er über seine Erfahrungen, hinterlässt einen Fingerabdruck seines Lebens in der Erinnerung seiner Zuhörer.

Von der Geige, die er auf dem Konzertplakat und der CD-Hülle symbolisch vor dem Kopf gebunden trägt, hat er gelernt, sich zu befreien. Jenes Instrument, zu dem ihn ein Lehrer überredete, weil er in der Schule immer zu (vor-)laut war. Wo er doch gleich nach dem Schulabschluß Clown werden wollte, mußte van Veen zunächst eine klassische Musikeraufbildung an der Geige absolvieren. Drei Jahre lang wurde er vom Instrument beherrscht, bevor er dann doch das Clowntum lernte.

"Du hast nur eine Chance, wenn du bei dir bleibst. Die große Chance ist, sich zu realisieren. Unique sein, nicht schlechter oder besser, aber anders." Erst jetzt kann er endlich wieder auf der Bühne mit seinem Instrument stehen, ist wieder mit der Geige eng verbunden, doch der Zwang ist aus seinem Kopf.

Herman van Veen vermittelt auf der Bühnen Texte und Geschichten, in denen jeder sich wiederfinden kann. "Was ich dir singen wollte" handelt in erster Linie von der Liebe. Die zur - endlich - richtigen Frau, der zum Kind, der zum verstorbenen Freund. den Dingen, die wichtig und unwichtig sind. "Nog één", noch mehr.

So werden ihn die Münchner erleben, die im Deutschen Theater ein besonderes Konzerterlebnis erwartet.